Obwohl Beschuldigung der Unmoral sich als haltlos erwies, landete der Fall vor dem Obersten Gericht
(Institut für Islamfragen, dk, 02.02.2018) BBC News berichtete am 29. Dezember 2017 über den sogenannten „Virginity Test“ in Afghanistan. Eine 18-jährige junge Frau sei zusammen mit ihrer Freundin nach einer Theaterprobe im Auto von zwei ihnen bekannten jungen Männern mitgefahren, da der Fußweg nach Hause zwei Stunden betragen hätte. Nachdem jemand den Ruf der jungen Frau in Zweifel gezogen hatte, hätte die lokale Regierung in Bamiyan einen sogenannten Jungfräulichkeitstest bei ihr angeordnet. Und obwohl die Ärzte der jungen Frau bescheinigt hätten, dass das Hymen noch intakt sei, würde ihr Fall immer noch durch die Instanzen gehen. Ihr Fall müsse nun vom Obersten Gericht entschieden werden.
Bobani Haidari, eine Gynäkologin in der Provinz Bamiyan, habe gegenüber der BBC geäußert, dass sie bis zu zehn solcher angeordneter Untersuchungen am Tag durchführen müsse. Das sei legal in Afghanistan. Die betroffene junge Frau habe berichtet, dass sie aus Scham nicht mehr zur Schule gehe. Ihre Familie würde sie der Unmoral bezichtigen. Ihre Freundinnen hätten sich zurückgezogen. Solche Tests werden auch in anderen islamisch geprägten Ländern angeordnet, z.B. im Irak (Degrading and Deadly Virginity Tests Plague Iraqi Women) und in Indonesien (Indonesia: Military Chief Defends Virginity Tests on Females).
Quelle: Bericht, BBC News, 29.12.2017 (http://www.bbc.com/news/world-asia-42112827): „The shame of Afghanistan’s virginity tests“