Wie kann ein Heiratswilliger vor der Eheschließung herausfinden, ob die Frau [die er im Blick hat] sympathisch und fruchtbar ist?

Institut für Islamfragen

Rechtsgutachter: „www.Islamqa.info“ [ein islamisches Zentrum zur Verkündigung des Islams in Saudi-Arabien unter der Leitung des salafistischen Gelehrten, Autors und Predigers Muhammad Sālih al-Munajjid]

Datum: 6. März 2004
Nummer des Rechtsgutachtens: 32.668

(Institut für Islamfragen, dh, 02.12.2018)

Frage:

„In einer edlen, prophetischen Überlieferung heißt es: ‚(Ihr Muslime), heiratet die sympathische, fruchtbare Frau!‘ Wie kann ein Mann die sympathische, fruchtbare Frau vor der Eheschließung erkennen?“

Antwort:

„… Ein Mann ist auf Allahs Gesandten [Muhammad], Allah segne ihn und schenke ihm Heil, zugegangen und sprach ihn an: ‚O Allahs Gesandter, ich habe eine Frau getroffen, die hübsch und vornehm, aber unfruchtbar ist. Soll ich sie nun heiraten?‘ Er [Muhammad] hat ihm dies verboten. Der Mann wiederholte sein Anliegen. Er [Muhammad] hat ihm dies wieder verboten. Der Mann wiederholte sein Anliegen zum dritten Mal. Er [Muhammad] hat ihm dies noch einmal verboten und sagte zu ihm: ‚[Ihr muslimischen Männer,] heiratet die sympathische und fruchtbare Frau. Denn ich werde (die anderen Religionsanhänger) mit eurer Zahl übertreffen.‘ Diese Aussage (Muhammads) wurde überliefert von Abū Dawūd unter der Nummer 2010 und von an-Nisāʾi unter der Nummer 3227. Al-Albānī stufte diese Überlieferung in seiner Schrift ‚Die Sitten der Hochzeit‘ (arab. ādāb az-zafāf) unter der Nummer 132 als authentisch ein.

Die fruchtbare Frau kann [schon vor der Ehe] auf zweierlei Weisen erkannt werden:

Erstens im Blick auf ihre Mutter und Schwestern [wenn diese schon viele Kinder geboren haben].

Zweitens wenn sie schon verheiratet war [und in einer vorangegangenen Ehe schon viele Kinder geboren hat]

Scheich ʿAbdul ʿAzīm Abādī sagte in [seinem Buch] ‚ʿAun al-Maʿbūd‘ (33/6): ‚Heiratet die sympathische‘ bedeutet diejenige, die ihren Ehemann liebt, und ‚die fruchtbare‘ ist diejenige, die viele Kinder gebiert.

Sie [die Heirat bzw. die Ehe] wurde an diese zwei oben genannten Bedingungen geknüpft, denn die fruchtbare Frau, die nicht sympathisch ist, wird vom Ehemann nicht begehrt. Ebenso erfüllt eine sympathische Frau, die unfruchtbar ist, nicht den Zweck der Ehe, der darin besteht, die (muslimische) Gemeinschaft durch einen zahlreichen Nachwuchs zu vermehren. Diese beiden Eigenschaften können durch die älteren Schwestern [der potenziellen] Ehefrauen erkannt werden [ob diese für viel Nachwuchs gesorgt haben]. Denn solche Eigenschaften verbreiten sich meist unter den Blutsverwandten […].“

Quelle: https://islamqa.info/ar/32668

Kommentar (cp): Im klassischen Scharia-Recht zählt Unfruchtbarkeit zu den allgemein anerkannten Scheidungsgründen. Al-Munajjids starke Betonung einer hohen Geburtenrate als eine wichtige Bedingung für die Durchsetzung der Muslime gegenüber andersgläubigen Gruppen spielt auch bei anderen konservativen Gelehrten und Predigern eine wichtige Rolle. Sie betonen in der Regel den auf Expansion angelegten Charakter der islamischen Gemeinschaft und leiten aus dem Islam einen allumfassenden Anspruch auf die Ordnung von Staat und Gesellschaft ab. 

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