Dürfen Muslime Christen zu Weihnachten alles Gute wünschen?

Institut für Islamfragen

Zwei unterschiedliche Positionen aus Ägypten und Kanada

(Institut für Islamfragen, dk, 27.12.2018) Ein Video, das vom Ägyptischen Fatwa Institut produziert und dann auf YouTube hochgeladen wurde, ermutige Muslime, Christen zu ihren Feiertagen zu gratulieren und freundschaftliche Beziehungen mit ihnen zu pflegen. Der Islam würde das Prinzip der friedlichen Koexistenz mit allen Menschen unabhängig von ihrem Glauben anerkennen. Ja, mehr noch, der Islam fordere Muslime geradezu auf, mit den Menschen anderen Glaubens freundschaftlich verbunden zu sein, ihnen Geschenke zu überreichen und Geschenke von ihnen zu empfangen.

Ganz anders ein Imam in Kanada. Scheich Younus Kathrada habe in seiner Predigt vor muslimischen Jugendlichen in British Columbia gesagt, er beobachte mit großer Traurigkeit, wie seine Mitmuslime diese „falschen Feiertage“ [Weihnachten] so beiläufig behandelten. Seiner Meinung nach sei die Gratulation von Christen zu Weihnachten ein schlimmeres Verbrechen als Ehebruch und Mord. Muslime sollten sich echt „verletzt fühlen“ durch christliche Überzeugungen. Das hieße natürlich nicht, fügte er schnell hinzu, dass man Christen schlecht oder ungerecht behandeln solle.

Quelle: Artikel, Times of Israel, 26.12.2018 (https://www.timesofisrael.com/egyptian-cartoon-encourages-muslims-to-extend-christmas-greetings/?utm_source=The+Daily+Edition&utm_campaign=daily-edition-2018-12-26&utm_medium=email): „Egyptian cartoon urges Muslims to extend Christmas greetings“

Artikel, Times of Israel, 26.12.2018 (https://www.timesofisrael.com/canadian-imam-wishing-merry-christmas-worse-than-murder/?utm_source=The+Daily+Edition&utm_campaign=daily-edition-2018-12-26&utm_medium=email): „Canadian imam: Saying ‘Merry Christmas’ is worse than murder“