Die Kenntnis von Iwrit und Arabisch sei dem Abbau von Barrieren ebenfalls förderlich
(Institut für Islamfragen, dk, 24.10.2019) Das Israelnetz Magazin 5/2019 vom Oktober 2019 veröffentlichte ein Interview mit Mohammad Darawshe, einem israelischen Araber, der als Experte für jüdisch-arabisches Zusammenleben in Israel gilt. Er ist Direktor des „Zentrums für Gleichheit und gesellschaftliches Miteinander“ bei Givat Haviva, das seit 1963 als jüdisch-arabisches Zentrum für Frieden dient und 2001 den UNESCO-Friedenspreis erhielt. M. Darawshe hatte kürzlich eine Gastprofessur für arabisch-israelische Kooperation an der Ludwig-Maximilian-Universität in München inne.
Darawshe erklärte, dass zum Beispiel jüdische und arabische Kinder und Jugendliche zusammengebracht würden, damit sie gemeinsam Humus essen oder Musik hören könnten. Dabei würden die Kinder bemerken, dass sie dieselben Gerichte oder Sänger lieben oder dieselben Hobbys teilen. Dann würden sie mit den Kindern über individuelle Konflikterfahrungen sprechen. Das schaffe Verständnis füreinander und könne zur Versöhnung führen.
Ziel sei es, sich trotz aller Differenzen zu tolerieren. Das gelänge, wenn man sich auf gemeinsame Interessen konzentriere. Es müssten lediglich die Regeln festgesetzt werden, die das Miteinander lebbarer machen würden. Dazu gehöre auch, die Bilingualität (Iwrit und Arabisch) beider Gruppen zu fördern, denn dies sei ein Weg, zwischenmenschliche Barrieren abzubauen.
Quelle: Interview mit Mohammad Darawshe, Israelnetz Magazin 5/2019, S. 8+9 (https://www.israelnetz.com/fileadmin/israelnetz/Israelnetz_Magazine/2019/2019_05_Israelnetz_Magazin.pdf): „Nicht jeder kann den Elefant wieder verpacken“