Wird dieser Kanal kritische Töne zulassen?
(Institut für Islamfragen, dk, 05.10.2019) Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der pakistanische Präsident Imran Khan und der ehemalige malaysische Premierminister Mahathir Mohamad wollen einen BBC ähnlichen TV-Kanal in englischer Sprache schaffen, der die weltweite Islamophobie bekämpfen soll.
Laut dem Magazin Middle East Journal und der Jerusalem Post sei aber der BBC dafür bekannt, dass er kritisch berichten würde, während dieser neue Kanal wohl keine Kritik oder unterschiedliche Meinungen zulassen würde. Er würde wohl mehr Al-Jazeeria und ähnlichen TV-Kanälen ähneln, die progressive Ideen im Ausland verbreiten, aber zu Hause doch eher nationalistisch oder rechtsextreme Töne anschlügen.
Immerhin sei Imran Khan Präsident eines Landes, das die Todesstrafe wegen behaupteter Blasphemie verhänge und in dem Schiiten und Ahmadis oft verfolgt würden. Mahathir Mohamad sage, dass er ein stolzer Antisemit sei und dafür Meinungsfreiheit fordere. Und Recep Tayyip Erdogan sei Präsident eines Landes, das in Teile des nördlichen Syriens einmarschiert sei und über 100.000 Menschen, meist muslimische Kurden, vertrieben habe; außerdem würden Kurden und Aleviten in der Türkei diskriminiert.
Alle drei Länder hätten problematische Menschenrechtssituationen im Blick auf Minderheiten, was auch die muslimischern Minderheiten beträfe. In Pakistan hätten sunnitische Extremisten seit 2007 über 2.300 Menschen getötet; vorwiegend schiitische Muslime.
Quellen: Artikel, Middle East Forum, 01.10.2019 (https://www.meforum.org/59490/coming-soon-anti-islamophobia-tv): „Three Islamist Rulers Starting a New TV-Channel“ und in der Jerusalem Post (https://www.jpost.com/Middle-East/Three-far-right-leaders-promise-to-create-channel-to-fight-Islamophobia-603284): „Three far right leaders promise to create channel to fight islamophobia“