Gericht in Michigan/USA weist Klage gegen zwei Ärzte ab, die FGM durchgeführt hatten

(Institut für Islamfragen, dk, 15.03.2019) Abigail R. Esman hat am 6. Dezember 2018 die Entscheidung eines Richters in Michigan, District Court Judge Bernard Friedman, im Blick auf die weibliche Genitalverstümmlung (female genital mutilation, FGM) kommentiert.

Der Gerichtsentscheid habe zwei Ärzte betroffen, die in einer Klinik in einem Vorort von Detroit die weibliche Genitalverstümmlung (FGM) durchgeführt hätten. Der Richter habe aber das Amerika-weite Verbot (federal ban) der FGM, das seit 1996 bestehe, verworfen, weil für die FGM die Gerichtsbarkeit der Länder (also das Gericht Michigan) zuständig sei. Michigan habe zwar solch ein Gesetz gegen die FGM, es sei aber erst nach der Operation der beiden Ärzte in Kraft getreten. Deswegen hätte der Richter den Fall nicht zur Verhandlung zugelassen.

Menschenrechtsgruppen weltweit hätten auf diese Entscheidung mit Schock und Wut reagiert. Die Ayaan Hirsi Ali Stiftung (AHA Foundation) beschrieb die Entscheidung des Richters als „empörend“ („outrageous“), denn die FGM sei eine wachsende Bedrohung für viele Mädchen in Amerika. Nach der Direktorin der AHA Foundation Amanda Parker schätze das Center for Disease Control, dass 513.000 Mädchen und Frauen in den USA entweder beschnitten worden seien oder in Gefahr wären, beschnitten zu werden. Die Zahl der Mädchen unter 18 Jahren, die die FGM in USA erlitten hätten, hätte sich seit 1997 vervierfacht. Allerdings seien dies nur Schätzungen, da es sich hier um ein Tabu-Thema handele. Die Zahlen von weiblicher Genitalvestümmelung würden aber selbst in den Ländern wachsen, in denen diese quälende Prozedur verboten sei.

Quelle: Artikel, The Investigative Project on Terrorism (Washington DC), 06.12.2018 (https://www.investigativeproject.org(7733/thousands-of-american-girls-at-risk-as Judge): „Thousands of American Girls At Risk As Judge Strikes Down Federal FGM Ban”