Ägypten: Ägyptisches Zentrum für Rechtsgutachten nennt die osmanische Einnahme Konstantinopels 1453 „Besatzung“

Institut für Islamfragen

Umwandlung der Hagia Sophia in Moschee Instrumentalisierung für Erdoǧans Wahlkampf

(Institut für Islamfragen, dh, 30.07.2020) Laut Bericht der katarischen Onlinepublikation aljazeera.net vom 08.06.2020 habe das ägyptische Zentrum für Rechtsgutachten die osmanische Einnahme Konstantinopels im Jahr 1453 als „osmanische Besatzung“ bezeichnet und die Umwandlung der Hagia Sofia in eine Moschee durch Präsident Erdoǧan verurteilt.

Diese Äußerungen hätten in den sozialen Netzwerken wütende Reaktionen hervorgerufen. Der Wunsch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, die Hagia Sofia wieder in eine Moschee umzuwandeln, sei – so das ägyptische Zentrum für Rechtsgutachten – eine Instrumentalisierung des Themas „Moschee“ seitens des türkischen Präsidenten, um bei den anstehenden Wahlen in der Türkei Stimmen zu generieren.

Die Äußerungen des ägyptischen Zentrums für Rechtsgutachten sei nach Meinung vieler in den sozialen Netzwerken Ausdruck der Tatsache, dass sich das Rechtsgutachtenzentrum zu einem Instrument des ägyptischen Staates entwickelt habe, wenn es aufgrund der gegenwärtigen politischen Spannungen zwischen Kairo und Ankara auf diese Weise die Fakten entstelle und das Osmanische Reich und die muslimischen Eroberungen verunglimpfe.

Wenige Stunden nach der Veröffentlichung dieser Kritik an der Entscheidung Präsident Erdoǧans sah sich das ägyptische Rechtsgutachtenzentrum gezwungen, sich von seiner Aussage, die Einnahme Konstantinopel sei eine „osmanische Besatzung“ gewesen, zu distanzieren.

Quelle: https://www.aljazeera.net/news/politics/2020/6/8/%D8%B1%D8%BA%D9%85-%D8%A7%D9%84%D8%A8%D8%B4%D8%A7%D8%B1%D8%A9-%D8%A7%D9%84%D9%86%D8%A8%D9%88%D9%8A%D8%A9-%D8%AF%D8%A7%D8%B1-%D8%A7%D9%84%D8%A3%D9%81%D8%AA%D8%A7%D8%A1