Deutschland: In Corona-Zeiten erschallt islamischer Gebetsruf zeitgleich mit Glockengeläut

Institut für Islamfragen

Gebetsruf ist jedoch nicht neutral, sondern proklamiert Lehre des Islam und Abgrenzung vom Christentum

(Institut für Islamfragen, dk, 29.04.2020) Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin (EZW, https://www.ezw-berlin.de) hat im April 2020 in ihrer Publikation „Materialdienst“ über den gegenwärtig vermehrt zu hörenden lautsprecherverstärkten Gebetsruf (Adhan) von der Moschee berichtet.

An vielen Orten würden sich kirchliche Initiativen dafür einsetzen, dass während der Pandemie im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der interreligiösen Verbundenheit täglich oder wöchentlich zur vereinbarten Zeit die Kirchenglocken läuten und zeitgleich der islamische Gebetsruf (Adhan) ertöne.

Die DITIB Moschee in Duisburg-Marxloh habe wohl den Anfang gemacht, Moscheen in Dortmund (dort insgesamt wohl 12 Moscheen), Hamburg, Hannover und Berlin seien gefolgt, insgesamt mindestens 35. Dieser Brauch solle dem Vernehmen nach auf die Zeit der Kontaktsperre beschränkt bleiben.

Es sei aber wichtig, darauf hinzuweisen, so die EZW, dass der islamische Gebetsruf nur sehr oberflächlich mit dem kirchlichen Glockengeläut vergleichbar sei. Fünfmal am Tag von Sonnenaufgang bis in die Nacht proklamiere er den Kern und den Anspruch des islamischen Glaubens in Gestalt des Glaubensbekenntnisses auf Arabisch über dem Stadtgebiet und rufe damit auch zum islamischen Pflichtgebet auf.

Verbunden mit den Aussagen des Glaubensbekenntnisses grenze der Adhan den islamischen Glauben von anderen Religionen ab, insbesondere auch vom Christentum, das nach islamischer Auffassung Gott fälschlich einen „Teilhaber“ zur Seite stelle und damit Vielgötterei (schirk) begehe.

Der lautsprecherverstärkte islamische Gebetsruf habe selbst in islamischen Ländern keine lange historische Tradition, anders als das Glockenläuten in unseren Breiten, gehöre aber zum Forderungskatalog der Islamischen Charta des Zentralrats der Muslime in Deutschland von 2002.

Quelle: Artikel, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), April 2020 (http://ezw.kjm6.de/nlgen/tmp/1587471667.html): „Coronakrise: Glockenläuten und Gebetsruf“