Türkischstämmiger Blogger und Rechtsanwalt hofft auf Gegenwehr von Muslimen gegen Gewalt
(Institut für Islamfragen, dk, 04.11.2020) Die Tageszeitung Die Welt veröffentlichte anlässlich des islamistischen Anschlags in Wien am 3. November 2020 ein Interview mit Murat Kayman, Rechtsanwalt und Blogger in Köln. Er ist Mitbegründer der Alhambra-Gesellschaft (https://alhambra-gesellschaft.de/wer-wir-sind/), einem Zusammenschluss von Musliminnen und Muslimen, die sich als Europäer begreifen.
Nach Murat Kaymans Einschätzung sei der Terrorakt in Wien ein erneuter dschihadistischer Anschlag gewesen. Die ersten Bilder, die zeigen, dass Menschen weglaufen und wahllos niedergeschossen werden, zeigten, dass die Grenze nicht zwischen Muslimen und Nichtmuslimen verlaufe, sondern zwischen denen, die bereit seien, andere umzubringen und unser Zusammenleben scheitern zu lassen, und Menschen, die nicht so denken.
Murat Kayman äußerte die Hoffnung, dass es jetzt ganz viele Muslime gäbe, die sich dagegen wehrten. Oft hielte er Kommentare von Muslimen bei solchen Gelegenheiten für unvollständig und unbefriedigend. Es sei nicht ausreichend, nur zu sagen, dass Muslime Gewalt verurteilten und die Anschläge nichts mit dem Islam zu tun hätten. Muslime könnten doch nicht einfach ignorieren, dass für den Täter seine Tat sehr wohl etwas mit dem Islam zu tun habe. Als Muslim müsse man klar sagen, dass man gegen dschihadistische Gewalt sei.
Quelle: Interview, Die Welt, 04.11.2020 (https://www.welt.de/politik/deutschland/plus219247816/Terror-in-Oesterreich-Reicht-nicht-als-Muslim-Gewalt-zu-verurteilen.html): „WELT: Terror in Österreich: ‚Reicht nicht, als Muslim Gewalt zu verurteilen‘“