Deutschland: Türkisch-stämmiger Herzchirurg twittert über Homosexualität als Krankheit

Institut für Islamfragen

Steht die Äußerung mit entsprechenden Verlautbarungen der türkischen Religionsbehörde in Zusammenhang?

(Institut für Islamfragen, dk, 23.05.2020) Am 29. April 2020 berichtete die Stuttgarter Zeitung über die vorläufige Beurlaubung eines türkisch-stämmigen Herzchirurgen an der Helios-Klinik in Karlsruhe.

Er sei seit über 20 Jahren als Herzchirurg tätig und im Team der Klinik als Kollege anerkannt. Er habe am 27. April auf Twitter den folgenden türkischen Satz geschrieben: „Bir hekim olarak Eşcinselliğin, transsexuelliğin hastalık olduğunu belirtmek isterim“ („Als Arzt möchte ich hier erwähnen, dass Homosexualität und Transsexualität Krankheiten sind.“)

Der Satz sei mit 55.000 Likes kommentiert und mit 6.000 Retweets weiterverbreitet worden. Dadurch sei die Helios-Klinik darauf aufmerksam geworden. Arbeiten dürfe der Arzt vorerst nicht mehr. Es würde ermittelt und rechtliche Konsequenzen würden geprüft. Der Tweet des Arztes sei mittlerweile gelöscht worden.

Die Stuttgarter Zeitung warf die Frage auf, ob die Aussage des Chirurgen im Zusammenhang mit den kürzlichen Äußerungen des Chefs der türkischen Religionsbehörde DIYANET, Prof. Dr. Ali Erbas, stehen könnte. Erbas habe behauptet, dass Homosexualität Krankheiten mit sich bringe (https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.ermittlungen-gegen-diyanet-chef-ali-erbas-predigt-mit-homophoben-aussagen-sorgt-in-der-tuerkei-fuer-aufregung.929c632e-6a6e-42df-a2b7-0cf95427dfee.html).

Quelle: Artikel, Stuttgarter Zeitung, 29.4.2020 (https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.tuerkischer-arzt-aus-karlsruher-klinik-herzchirurg-wegen-tweet-beurlaubt-homosexualitaet-ist-krankheit.d499146b-3732-46fb-b6a1-3625a9f509a8.html): „Türkischer Arzt aus Karlsruher Klinik – Herzchirurg wegen Tweet beurlaubt: ‚Homosexualität ist Krankheit.‘“