Iran: 30 Prozent aller Morde sollen Ehrenmorde sein

Institut für Islamfragen

Häusliche Gewalt ist ebenfalls ein großes Problem

(Institut für Islamfragenk, dk, 12.06.2020) The New York Times veröffentlichte am 7. Juni 2020 einen Artikel von Farnaz Fassihi über den Ehrenmord an der 14-jährigen Romina Ashrafi im Iran, die von ihrem eigenen 37 Jahre alten Vater im Schlaf mit einer Sichel enthauptet worden sei, weil sie mit ihrem 29-jährigen Freund, der um ihre Hand angehalten hatte, aber von ihrem Vater abgelehnt worden sei, weggerannt sei.

In dem am 9. Juni aktualisierten Artikel wurde auch eine Statistik über die Zahl der Ehrenmorde im Iran publiziert: Manche meinten, solche Ehrenmorde seien selten. Das träfe aber nicht zu, denn diese sogenannten Ehrenmorde würden üblicherweise verheimlicht. Ein Bericht aus dem Jahre 2019 eines wissenschaftlichen Zentrums aus dem Umfeld der Armee habe herausgefunden, dass fast 30 Prozent aller Mordfälle im Iran solche Ehrenmorde an Frauen und Mädchen seien. Auch häusliche Gewalt sei weit verbreitet.

Der Direktor der Familienschutzorganisation des Iran habe im September 2019 der offiziellen IRNA News Agency gesagt, dass die häusliche Gewalt im letzten Jahr um mindestens 20 Prozent angestiegen sei. Die Organisation habe im April 2020 berichtet, dass sich die häusliche Gewalt während der Corona-Krise verdreifacht habe. Ihre Hotline bekäme jeden Tag etwa 4.000 Anrufe.

Quelle: Artikel, The New York Times, 07.06.2020 (https://www.nytimes.com/2020/06/07/world/middleeast/honor-killing-iran-women.html): „A Daughter is Beheaded, and Iran Askes if Women Have a Right to Safety“