USA: 72. Jahreskonferenz der Evangelical Theological Society widmet sich dem Thema „Islam“

Institut für Islamfragen

Politische, soziale und kulturelle Hinderungsgründe für bessere Kommunikation erörtert

(Institut für Islamfragen, dk, 25.11.2020) Die amerikanische Zeitschrift Christianity Today veröffentlichte am 20. November 2020 einen Bericht über die Anwesenheit von drei Muslimen auf der 72. Jahreskonferenz der Evangelical Theological Society (ETS) zu dem Thema „Islam and Christianity“.

Evangelikale Theologen seien der Wahrheit verpflichtet und dazu aufgerufen, die Welt um sie herum besser zu verstehen, so der Präsident des Southern Baptist Theological Seminary. Dazu gehöre sicherlich auch, den Islam besser zu verstehen, der seit Beginn eine enorme Herausforderung gewesen sei für die Verkündigung des Evangeliums, für die Apologetik, die Theologie und die interkulturelle Begegnung.

Beide Seiten hätten auf der Konferenz beschrieben, wo ihre politischen, sozialen und kulturellen Hinderungsgründe für eine bessere Kommunikation und Begegnung miteinander lägen. So habe etwa das Pew Research Center herausgefunden, dass weiße Evangelikale zu 76% Donald Trump unterstützten, während Muslime sich nach 9/11 stark nach links orientiert hätten. Hinzu käme, dass laut einer Umfrage von American Muslim Poll 2019 nur 20% der weißen Evangelikalen eine positive Meinung über Muslime hätten. All dies schlöße Türen.

Mohamed Majid, Imam und Direktor der Muslimischen Gemeinschaft in der Area Dulles in Virginia (ADAMS), sei an dieser Stelle offener und zupackender gewesen. Er meinte, Muslime hätten doch so viel gemeinsam mit evangelikalen Christen. Er sei z.B. zusammen mit dem Baptistenpastor Bob Roberts nach Pakistan, Usbekistan und anderen „hotspots“ in der islamischen Welt gereist, um für eine bessere Behandlung der christlichen Minderheiten zu werben. Wir alle müssten aus unserer „comfort zone“ herauskommen; das mache uns zu besseren Gläubigen.

Eine Umfrage von American Muslim Poll in diesem Jahr zeige, dass 49% der muslimischen Gemeinschaften bereit seien, Koalitionen mit konservativen Christen zu bilden, um die Religionsfreiheit zu unterstützen; denn Muslime begegneten oft den gleichen kulturellen Herausforderungen haben Christen.

Martin Accad vom Arab Baptist Theological Seminary in Beirut habe dazu aufgerufen, das Evangelium so verkündigen, ohne den Islam und Muslime negativ zu beschreiben. Dies mache es sonst für uns alle nur schwieriger, muslimische Nachbarn zu lieben.

Quelle: Artikel, Christianity Today, 20.11.2020 (https://www.christianitytoday.com/news/2020/november/islam-christianity-evangelical-theology-society-ets.html): „Muslims Join Evangelical Theology Conference“