Deutschland: Leiterin des Seminars für Islamische Theologie der Universität Paderborn tritt für religiöse Vielfalt im Islam ein

Institut für Islamfragen

Salafisten nivellieren diese unbedingt zu schützende Vielfalt

(Institut für Islamfragen, dk, 31.05.2021) In seiner Ausgabe vom 28. Mai 2021 veröffentlichte der Spiegel (22/2021) ein Interview mit Muna Tatari, Leiterin des Seminars für Islamische Theologie an der Universität Paderborn und erste muslimische Theologin im Deutschen Ethikrat.

Sie hätte den Ruf, für einen modernen Islam zu stehen. Sie verträte keine Privatmeinung in Sachen Theologie, sondern sei dem universitären Ethos verpflichtet, also der Freiheit der Lehre und Forschung. Ihr gehe es darum, der Vielfalt und Verschiedenheit, die es innerislamisch gäbe, Ausdruck zu geben.

Trotzdem falle es ihr schwer, einen Islam wahhabitischer Prägung ebenso wertzuschätzen wie andere religiöse Prägungen. Ihr Ansatz sei aufklärerisch. In ihrer Antrittsvorlesung habe sie den Salafismus mit McDonald’s verglichen – ein Burger dieser Fast-Food-Kette schmecke überall auf der Welt gleich.

Oder anders ausgedrückt: Salafisten nivellierten die kulturelle Vielfalt im Islam, die aber Religion lebendig mache. Der türkische Islam sei nun einmal anders als der südostasiatische, und dieser sei anders als der arabische Islam. Diese lebendige Vielfalt sein wichtig und müsse geschützt werden.

Quelle: Interview, Der Spiegel, 22/2021, 28.05.2021 (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/islamwissenschaftlerin-muna-tatari-ueber-debatten-im-ethikrat-gott-ist-kein-argument-a-e26707d5-0002-0001-0000-000177693564): „Gott ist kein Argument“