Europa: Kritik an Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes zum Schächten und halal-Schlachten

Institut für Islamfragen

Entscheidung sei von Hass auf Religion bestimmt

(Institut für Islamfragen, dk, 30.12.2020) Die englische Journalistin Melanie Phillips analysierte am 28. Dezember 2020 die Auswirkung einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs auf Juden und Muslime in Europa.

Der oberste europäische Gerichtshof hatte kürzlich das Verbot des rituellen koscheren und halal-Schlachtens in zwei belgischen Regionen (Flandern und Wallonien) für legal erklärt. Diese Entscheidung unterstütze, dass Tiere vor dem Schlachten betäubt werden; eine Praxis, die sowohl im Judentum als auch im Islam verboten sei.

Es gäbe zwar in einzelnen europäischen Ländern Ausnahmen (z.B. in Deutschland), andere europäische Länder aber hätten solche Ausnahmen bewusst verboten, z.B. Schweden, Norwegen, Dänemark und Slovenien. Die Zahl der Länder, die nun der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs folgten, steige nun sicherlich.

Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs sei ein zerstörerisches kulturelles Zeichen. Denn diese Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs vernichte das Prinzip der westlichen Moderne, dass Minderheiten in ihrem privaten Raum, in dem sie keine Bedrohung für die Mehrheitsgesellschaft sind, in Freiheit ihre religiösen Bestimmungen einhalten können.

Der Generalanwalt Gerard Hogan hatte im Vorfeld den Europäischen Gerichtshof auf die Pflicht der europäischen Staaten, die Religionsfreiheit für Muslime und Juden zu schützen, und auf die negativen Auswirkungen der Entscheidung auf die jüdischen und muslimischen Gemeinschaften in Europa hingewiesen; aber der Europäische Gerichtshof habe diese Bedenken nicht gelten lassen und behauptet, er habe eine faire Balance zwischen dem Tierwohl und der Religionsfreiheit getroffen. Das stimme aber nicht.

Die Entscheidung sei nicht liberal, sondern unterdrückerisch. Der Islam und das Judentum verlangten nun einmal, dass Tiere beim Schlachten völlig unverletzt und gesund sind, um als halal und koscher gelten zu können. Die Betäubung mit einem Bolzen im Gehirn oder durch Elektroschock erfülle nun einmal diese Bedingung nicht.

Die Europäische Union sei stolz auf die zentralen Werte der Aufklärung des Liberalismus und der Toleranz. Diese seien allerdings von britischen Denkern hervor gehoben worden, deren Werte durch die Bibel geprägt worden seien; die Aufklärung Kontinentaleuropas allerdings sei durch den Hass gegen die Religion und die Überzeugung geprägt, dass die Vernunft nur gestärkt werden könne durch die Unterdrückung der Religion.

Quelle: Artikel, Israel National News, 28.12.2020 (https://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/293860): „The driving force behind the ban on kosher slaughtering“