Jordanien: Befindet sich das Land inmitten eines Kampfes um seine Identität?

Institut für Islamfragen

Kritik an Druck aus westlichen Ländern, Homosexualität, Gleichheit der Geschlechter und Gendern zu akzeptieren

(Institut für Islamfragen, dk, 21.10.2021) Am 19. Oktober 2021 berichtete die sich im katarischen Besitz befindliche Tageszeitung Al-Quds al-Arabi in London über gesellschaftliche Entwicklungen in Jordanien.

Sheikh Murad Adaileh, der Generalsekretär der größten jordanischen Oppositionspartei, habe darauf aufmerksam gemacht, dass verschleierte jordanische Frauen und Mädchen ihren Schleier selbst im Flugzeug nicht abnähmen und beim Baden an den Küsten des Schwarzen Meeres einen besonderen Schleier trügen. Es sei auch auffallend, so Sheikh Adaileh, dass bei Empfängen von erfolgreichen jordanischen Studentinnen und jungen Frauen durch König Abdullah II vor allem verschleierte Frauen erschienen.

Nach Sheikh Adaileh befindet sich Jordanien inmitten eines Kampfes um seine Identität. Auf der einen Seite übe der Westen aus wirtschaftlichen und politischen Gründen Druck auf Jordanien aus und verlange Dinge, die die arabische und islamische Identität beträfen (wie das Gendern, die Gleichheit von Männern und Frauen, die Anerkennung von Homosexualität u.a.).

Allerdings sei es wichtig, die Identität Jordaniens als eines moderaten Landes zu bewahren, das die gesellschaftlichen und religiösen Entscheidungen seiner Bürger respektiere. Wenn dies nicht genügend beachtet werde, könnte dies zur Radikalisierung und zum Extremismus in der jordanischen Gesellschaft beitragen.

Quelle: Al-Quds al-Aarabi Tageszeitung (London), 19.10.2021, zitiert vom MideastWire Newsletter am 20.10.2021 (https://mideastwire.com/page/articleFree.php?id=76355): „Sheikh Murad Adaileh to Quds Arabi: Shifting ‚our identity‘ means ‚extremism‘“