Pakistan: Hunderte christlicher Familien fliehen aus ihrem Stadtteil nach Drohungen von Extremisten

Institut für Islamfragen

Pastor hatte auf Facebook über christliche Weihnachtsbotschaft gepostet

(Institut für Islamfragen, dk, 15.01.2021) Die Union of Catholic Asian News berichtete am 29. Dezember 2021, dass kurz vor Weihnachten Hunderte von pakistanischen christlichen Familien aus dem Lahore-Stadtteil Charar wegen Drohungen muslimischer Extremisten hätten fliehen müssen.

Der Mob hätte die Christen bedroht, nachdem ein lokaler Pastor, Rev. Raja Waris, am 22. Dezember eine Botschaft zur christlichen Bedeutung des Weihnachtsfestes auf Facebook gepostet habe. Die Muslime hätten behauptet, dass diese Botschaft ihre religiösen Gefühle verletzt hätte. Daraufhin habe der Pastor die Botschaft zurückgezogen und sich entschuldigt. Dennoch hätten Muslime ihre Proteste fortgesetzt und gefordert, dass Pastor Waris enthauptet werden müsse.

Laut einer Pressemeldung von International Christian Concern (ICC, Washington) vom 27. Dezember wurde keine Blasphemieanklage erhoben. Der Pastor und seine Familie hätten sich versteckt. Zwischen 1986 und 2007 hätten die pakistanischen Regierungen 647 Menschen wegen Blasphemie angeklagt; über die Hälfte von ihnen seien Nicht-Muslime gewesen, die weniger als 3 Prozent von Pakistans 210 Millionen Einwohnern ausmachen.

Bisher sei noch an niemand ein Todesurteil wegen Blasphemie vollstreckt worden, aber über 20 Menschen seien deswegen außergerichtlich ermordet worden. Zur Zeit seien 24 Christen wegen Blasphemie eingesperrt.

Quelle: Bericht, Union of Catholic Asian News (UCANews), 29. Dezember 2020 (https://www.ucanews.com/news/pakistani-christian-families-flee-homes-after-extremist-threats/90829#): „Pakistani Christian families flee homes after extremist threats“