Die Gelegenheit könnte für Iran günstig sein, es sprechen aber auch Gründe gegen diese Option
(Institut für Islamfragen, dk, 02.02.2024) Iman Shamas schrieb am 30. Januar 2024 auf der nicht-staatlichen Webseite Asas Media, dass der Iran etwa einen Monat brauche, um genügend Nuklear-Material für vier bis fünf Nuklearwaffen zu produzieren. Iran könne die notwendigen Trägerraketen für den Abwurf nuklearer Bomben einige Monate darauf produzieren; so jedenfalls Ali Vaez, der Direktor des Iran-Projekts bei der Internationalen Krisen-Gruppe.
Einerseits, so Vaez, fühle der Iran sich bedroht und sei geleitet von dem Wunsch, in der Region eine Vorreiterrolle spielen zu wollen; andererseits gäbe es auch Gründe für den Iran, keine Nuklearwaffen herzustellen und so einen Präventivschlag von Seiten Israels oder der USA auszulösen.
Wenn der Iran heimlich weiter sein Nuklearprogramm entwickele, liefe er Gefahr, ein nukleares Wettrüsten mit den Golfländern zu befeuern; stelle er Nuklearwaffen dagegen in aller Öffentlichkeit her, ziehe er sich sehr wahrscheinlich den Zorn Chinas zu. China aber sei derzeit für Iran ein wichtiger diplomatischer Partner und außerdem einer der wenigen Abnehmer seiner Ölvorräte.
Andererseits glaube der Iran nicht mehr daran, dass der Westen seine Sanktionen zurücknähme, selbst wenn der Iran auf jedes Nuklearprogramm verzichte; zur Aufgabe des Programms gäbe es also keinen Anreiz mehr. Zudem sei der Westen natürlich durch die Ereignisse in Gaza, den Ukrainekrieg, die Spannungen mit China und seine Wahlen abgelenkt, daher könne die Gelegenheit nach iranischer Auffassung günstig sein, Nuklearwaffen zum Einsatz zu bringen.
Der Westen, so Vaez, sei letztlich nicht in der Lage, das Atomprogramm des Iran zum Erliegen zu bringen; er könne es allenfalls verzögern.
Quelle: Asas Media Website (https://www.asasmedia.com/news/399566), 30.01.2024, zitiert von MideastWire (Article Free Read (mideastwire.com): Has the great moment of the nuclear Iran come?“