Islamische Theologie

Schiitische Ashura-Feiern: Erlösung durch Buße und Leiden

Besondere Erwähnung verdienen die wichtigsten schiitischen Feiertage im Monat Muharram, die Ashura-Feierlichkeiten. Ashura steht für den schiitischen Glauben an das Leiden und das Opfer des Gerechten – ein Gedanke, den die sunnitische Theologie so nicht kennt. Dort wird insbesondere die christliche Auffassung eines Opfertodes Jesu am Kreuz abgelehnt und verneint, dass durch stellvertretendes Leiden Erlösung geschehen kann. Leiden im Diesseits ist nach sunnitischem Verständnis allenfalls eine Prüfung des Gläubigen und unhinterfragbares Handeln des Allmächtigen, kann aber keine Erlösung bewirken.

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Der Abfall vom Islam

Wenn in einem islamischen Land Muslime zum Christentum konvertieren und mit der Todesstrafe bedroht werden – wie derzeit einige afghanische Konvertiten – flammt die Menschenrechtsdiskussion erneut öffentlich auf. Im Westen werden die Einschränkung der Religionsfreiheit und ein Verstoß gegen die Menschenrechte in den Vordergrund der Diskussion gerückt. Gleichzeitig aber haben fast alle islamischen Länder Menschenrechtsrerklärungen unterzeichnet, wie zum Beispiel die „Allgemeine Menschenrechtserklärung“ der Vereinten Nationen aus dem Jahr 19481Worauf sind die divergierenden Auffassungen zurückzuführen?

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Der Koran – Die heilige Schrift des Islam

Der Islam ist eine klassische Schrift- oder Buchreligion. „Im Mittelpunkt des Christentums steht eine Person, Christus; im Mittelpunkt des Islams dagegen ein Buch, der Koran“. Das bedeutet zum einen, daß die Offenbarungsschrift des Islam, der „edle (oder „vornehme“) Koran“ (arab. ‚al-qur’an al-karim‘) – wie er von muslimischen Theologen genannt wird – eine zentrale Stellung im Islam einnimmt.

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Die Schiiten

Nachdem Muhammad am 8.6.632 gestorben war, ohne eine Regelung für seine Nachfolge getroffen zu haben, entstanden unter der jungen muslimischen Gemeinde unterschiedliche Auffassungen darüber, wer ihr Führer sein sollte. Daraus ergab sich die geschichtlich und theologisch folgenschwerste Spaltung der islamischen Gemeinschaft in verschiedene Gruppierungen, unter denen diejenigen, die später als „Sunniten“ und „Schiiten“ bezeichnet wurden, die bedeutendsten waren. Als „Schiiten“ werden die Anhänger ’Alis, des Cousins und Schwiegersohns Muhammads bezeichnet,

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Ehrauffassungen in nahöstlichen Gesellschaften

Das Konzept von „Ehre“ und „Schande“ ist im Bereich der nahöstlichen Tradition und des Volksislam anzusiedeln und werniger mit dem Koran zu begründen. Der Koran nennt zwar den Begriff der „Ehre“ an einigen wenigen Stellen (3,26-27; 49,13; 70,23-35), aber es geht in diesem Zusammenhang um die Ehre, die Allah dem rechten Gläubigen zumisst, vor allem dadurch, dass er ihm nach seinem Tod den Zugang zum Paradies gewährt. Weder der Koran noch die islamische Überlieferung sprechen in dem Sinn von Ehre, wie er vor allem im ländlichen Bereich, dem vom Stammedenken und Stammesstrukturen geprägten islamischen Umfeld gelebt wird.

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Gebetsruf im Islam

Der öffentliche Gebetsruf von der Moschee zur Einleitung des fünfmaligen täglichen islamischen Gebetes ist in der islamischen Welt – meist per Lautsprecher, selten durch eine menschliche Stimme – eine Selbstverständlichkeit. In dem Maße, wie für die etwa 2,85 Millionen Muslime Deutschland Heimatland wird, werden in vielen Städten und Gemeinden von Moscheevereinen Anträge auf die Erlaubnis zum lautsprecherverstärkten öffentlichen Gebetsruf gestellt. Wer selbst zum Für und Wider eines islamischen Gebetsrufes per Lautsprecher Stellung nehmen möchte, sollte sich mit einigen grundlegenden Fakten zum Thema Gebetsruf vertraut machen.

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Engel

An zahlreichen Stellen spricht der Koran von der Existenz von Engeln, Sure 35 trägt sogar als Titel „Die Engel“. Zwei Engel, Michael (arab. „Mîka’il“ oder „Mîkal“) (2,98) und Gabriel (arab. „Djibrîl“) (2,97+98; 66,4) werden im Koran namentlich genannt, die islamische Überlieferung benennt zudem die Engel Israfîl, den Todesengel Izra’il und die Grabesengel Munkar und Nakir. Die vier Engel Michael, Gabriel, Israfil und Izra’il werden als „Erzengel“ bezeichnet. Darüber hinaus erwähnt der Koran namentlich nicht näher bezeichnete Engel, wie die Paradieswächter oder die Engel, die den Thron Gottes tragen. Der Glaube an die Existenz von Engeln wird im Islam als sehr wichtig eingestuft und gehört neben dem Glauben an Gott, das Prophetentum Muhammads, die Bücher (die Offenbarungen) und das Jenseits zu den fünf grundlegenden Glaubensartikeln des Islam.

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