Internationale Gesellschaft für Menschenrechte: Christen werden in der Türkei diskriminiert – EU solle strikt an Erfüllung der Beitrittskriterien festhalten
Deutschland/Türkei (Institut für Islamfragen, 28.07.2004, mm) Wie die österreichische katholische Nachrichtenagentur kath.net am 26. d.M. berichtete, sehen Menschenrechtler und Islam-Experten „bisher die Kriterien für eine Aufnahme der Türkei in die Europäische Union (EU)
als nicht erfüllt an. Die Diskriminierung christlicher Minderheiten bestehe fort, erklärte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) am 24. Juli in Frankfurt am Main. Sie forderte die Europäische Union deshalb auf, strikt an der Erfüllung der Beitrittskriterien festzuhalten, zu denen gleiche Rechte für alle Bürger gehören.“
Dem Bericht zufolge schrumpfte „der Bevölkerungsanteil der Christen (…) im Verlauf des 20. Jahrhunderts durch Völkermord, Vertreibung und Verfolgung von rund 20 Prozent auf 0,3 Prozent. Die verbliebenen rund 80.000 armenischen und rund 15.000 syrisch-orthodoxen Christen genießen nach wie vor nicht die gleichen Rechte wie Muslime, so die Menschenrechtsorganisation.“
Weiter wird berichtet, „eine anhaltende Benachteiligung von Christen in der Türkei beklagt auch das Institut für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz. Sogenannte EU Harmonisierungsgesetze der türkischen Regierung und die darin enthaltenen Regelungen zur Religionsfreiheit hätten nicht dazu geführt, die Situation der Christen zu verbessern. Nach wie vor komme es zu Enteignungen kirchlichen Eigentums (…) Außerdem verhinderten die Behörden durch komplizierte und langwierige Genehmigungsverfahren weithin den Bau von Kirchen. Die Ausbildung von Geistlichen sei seit 1970 verboten“.
Quelle: www.kath.net/detail.php?id=8171