Frau verliert Beine, weil sie aus Liebe geheiratet hat

Institut für Islamfragen

Gewalt gegen pakistanische Frauen ist ein großes Problem

(Institut für Islamfragen, rk, 29.11.2005) In Pakistan sind einer Frau von ihrem Bruder beide Beine abgetrennt worden, weil sie den Mann geheiratet hat, den sie liebt. Dies meldeten am 27. November N24.de und die Netzeitung. Wie die pakistanischen Medien in der Provinz Punjab im Osten des Landes berichteten, arbeiteten die 20-Jährige und ihr Mann auf dem Acker, als sie vom älteren Bruder der Frau und einigen anderen Männern aus dem Dorf überfallen wurden. „Die Frau liegt in kritischem Zustand im Hospital. Denn sie hat sehr viel Blut verloren“, sagte ein Polizeibeamter der Zeitung „Daily Times“.

Der Bruder hatte seinen Schwager zuvor wegen Entführung seiner Schwester bei den Polizeibehörden angezeigt. Die Polizei hatte jedoch eine Verfolgung des Falls abgelehnt, da die Heirat zwischen den Eheleuten einvernehmlich zu Stande kam.

In Pakistans ist Gewalt gegen Frauen ein großes Problem. Immer wieder werden Frauen, die angeblich die Ehre der Familie geschändet haben, von männlichen Verwandten umgebracht. Präsident General Pervez Musharraf hat solche Morde als Verbrechen bezeichnet. Doch allein in den letzten eineinhalb Jahren verzeichnete eine unabhängige Menschenrechtskommission in Pakistan 750 dieser Fälle.

Kommentar: Ehrenmorde sind eine vorislamische Praxis, die nicht mit der Theologie des Islam begründet werden kann. Sie sind charakteristisch für tribal organisierte Gesellschaften. Allerdings gehen in islamisch geprägten Gesellschaften angestammte Ehrvorstellungen mit gesellschaftlich akzeptierten religiösen Werten eine enge Verbindung ein, da der Koran und die Überlieferung für das sittsame Verhalten der Frau zahlreiche Vorschriften enthalten. Der Ehrenmord wird nicht ausschließlich im islamischen Umfeld praktiziert. Besonders in Pakistan ist er verbreitet.