Die Türkei war in einigen Fällen in ihrem Bemühen erfolgreich, kurdische Fernsehsender in Europa abzuschalten. Christliche Radiosendungen in der Türkei werden streng überwacht und müssen mit Beschränkungen rechnen
(Institut für Islamfragen, mk, 28.11.2005) RTÜK, die staatliche Aufsichtsbehörde für Medien in der Türkei, beobachtet auch im Ausland türkische und kurdische Sendungen. So wurde auf ihr Drängen hin der islamistische TV-Sender „Hak-TV“ geschlossen. Hak-TV steht dem selbsternannten Kalifen von Köln, Muhammet Metin Kaplan (jetzt in der Türkei in Haft), nahe. In Dänemark hat das Drängen der Türkei, den dortigen kurdischen Sender „Roj-TV“ zu schließen, für Unruhe gesorgt, war bisher aber ohne Erfolg. Außerhalb der Türkei soll es neben Roj-TV noch weitere vier Sender geben, die durch ihre Inhalte versuchen wollen, die Türkei „zu gefährden“. So sei der Sender „Cudi-Medya TV“ in Deutschland in diesem Sinne tätig, konnte aber von RTÜK auch nicht gestoppt werden. Dazu zählt ebenso „Mihr TV“ in Brasilien, der über Telstar-2 in die Türkei sendet.
Aus Portugal soll der christliche Radiosender „Kumru Radyo“ über das Internet türkische Inhalte senden, die von RTÜK beobachtet und bewertet werden. Innerhalb der Türkei sind drei Radiosendeanstalten bekannt, die christliche Botschaften senden. Von den zuständigen Behörden in Istanbul aus werde untersucht, ob die Radiosender missionarische Ziele verfolgen oder nicht.
Quelle: www.zaman.com.tr
Kommentar: Es ist auffällig, wie offensichtlich separatistische Bestrebungen in der Türkei mit christlichen Inhalten in Zusammenhang gebracht werden. Der Vorwurf, dass Christen die Einheit des Staates gefährden und christliche Missionsarbeit den Staat zersetzen soll, passt nicht zur Religionsfreiheit, nicht zu der Behauptung, Religion und Staat seien in der Türkei getrennt und zu den Bemühungen der Türkei, der EU beizutreten. Hier zeigen sich die momentan intoleranteren Seiten des türkischen Islams Andersdenkenden gegenüber.