Türkei empört über Kritik an islamischer Predigt

Institut für Islamfragen

Das türkische Religionspräsidium weist Kritik an ihrer antichristlichen Predigtvorgabe zurück

(Institut für Islamfragen, mk, 06.07.2005) Eric Edelman, früherer Botschafter der USA in Ankara, kritisierte in einem Brief an den türkischen Minister, Mehmet Aydin, die islamische Zentrumspredigt, die vom Religionspräsidium hergestellt und jeden Freitag in der ganzen Türkei in den Moscheen verlesen wird. Edelman machte sich Sorgen:

„Durch den Stil der Predigt werden Christen als eine Gefahr verstanden.“

Besagter Abschnitt der Predigt liest sich wie folgt:

„Viele Mächte, die es nicht ertragen können, dass die einzige Religion vor Gott, der Islam, sich schnell ausbreitet, bedienen sich jeglicher Wege, um deren Ausbreitung zu stoppen. Um den Islam und die Muslime aus der Geschichte auszulöschen formierten sie heilige Armeen, aber sie hatten ihr letztes Ziel nicht erreicht. Denn gegen sie standen Menschen, die einer herrlichen Religion angehören, die monotheistisch, gerecht und selbstbewusst sind. Diese Menschen sind dagegen, Gott einen weiteren Gott beizugesellen, gegen Fluch und Ungerechtigkeit. Wertvolle Gläubige! Wie in der Geschichte damals, so sind auch heute die gleichen Mächte organisiert am Werk, um unsere Bevölkerung von ihrer Religion zu entfremden, weil diese Mächte für ihre Reiche und ihre eigenen Vorteile im Islam das größte Hindernis sehen.“

Der Vorsitzende des Religionspräsidiums (DIB), Ali Bardakoglu, gab in einem postwendenden Brief an Edelman seinen Unmut zu verstehen:

„Ich bin befremdet darüber, den europäischen Botschafter darüber unzufrieden zu sehen. Das ist eine Reaktion, die gegen die Regeln verstößt. Wir kritisieren ja auch nicht das, was in der Kirche oder Synagoge gesagt wird.“

Bardakoglu hatte bereits am 11.03. die Kritik von Herrn Kretschmer, Vorsitzender einer EU-Delegation zurückgewiesen, der hinterfragte, wie es komme, dass in einem laizistischen Land, wo die Trennung zwischen Staat und Religion festgeschrieben ist, der Islam als einzige wahre Religion dargestellt wird. Bardakoglu antwortete weiter, dass der Papst jederzeit behaupten könne, das Christentum sei die einzige akzeptable Religion vor Gott, aber dann sollte es doch im Gegenzug möglich sein in einer islamischen Predigt das Gleiche über den Islam zu sagen. Er fuhr fort:

„Ich als Muslim kann die Religionen nicht als gleichwertig einstufen. Der Papst tut das auch nicht. Jeder wird seine Religion natürlich erheben und sie als die einzig richtige darstellen. Aber das sollte keine Ursache für Streiterei werden.“

Weiter wurde in der Nachricht erinnert, dass der amerikanische Präsident Bush sagte:

„Das ist ein Heiliger Krieg: der Krieg gegen den Terror wird Zeit brauchen.“

Ein amerikanischer General, William Boykin, soll gesagt haben:

„Mein Gott ist größer als ihr Gott.“

Quelle: www.zaman.com.tr

Kommentar: Wer hetzt in der Kirche gegen Muslime? Ist nicht genau das Gegenteil der Fall und wird nicht zu Toleranz Muslimen gegenüber aufgerufen? Im Gegenzug haben türkische Muslime nichts gegen Christen, solange sie still und leise ihre Religion leben und sich keine Menschen vom Islam ab- und dem Christentum zuwenden. Wenn allerdings Muslime zum Christentum konvertieren und auch noch das Wort „Mission“ fällt, reagieren sie allergisch und arbeiten mit Nachdruck daran, dem Einhalt zu gebieten. Die Türkei ist zu 98% muslimisch und das soll so bleiben, denkt sich zumindest das Religionspräsidium. Um die Muslime bei der Stange zu halten, ist es für sie angebracht direkt oder indirekt die anderen Religionen, besonders das missionarische Christentum, herunterzusetzen und ins Zwielicht dunkler, böser und gewalttätiger Mächte zu rücken. Dass dies aber zu einem laizistischen Staat nicht passt, ist wohl den meisten Europäern klar. Wäre diese Predigt von einem nichtstaatlichen Organ ausgegangen, wäre das wohl als „Meinungsfreiheit“ zu verkraften, aber eine staatliche Stelle darf sich eine solche Einmischung nicht erlauben, besonders angesichts der noch fast 200.000 Christen in der Türkei, die sie auch repräsentieren sollte.