Saudi-Arabien kommt dem Ansturm der muslimischen Pilger nicht mehr nach
(Institut für Islamfragen, mk, 03.07.2006) Saudi-Arabien ermöglicht der Türkei ein jährliches Kontingent von 70.000 Teilnehmern für die islamische Wallfahrt nach Mekka. Obwohl das Religionspräsidium der Türkei (Diyanet) in diesem Jahr keine neuen Bewerbungen für die Wallfahrt angenommen hat, werden die 195.000 Muslime, die im letzten Jahr die Wallfahrt nicht antreten konnten, nicht alle dieses Jahr reisen können. Ein Mitarbeiter der Diyanet, Dr. Mehmet Görmez, gab zu verstehen, dass trotz Extrazuteilungen zum genehmigten Kontingent durch die Saudis die Türkei in keinem Jahr über 120.000 Personen gekommen sei. Damit wären dieses Jahr mindestens 75.000 Pilger wiederholt ohne Pilgergenehmigung.
Quelle: www.zaman.com.tr
Kommentar: Niemand hat zur Zeit Mohammads gedacht, dass eines Tages 2 Mio. Pilger die Pilgerfahrt nach Mekka machen würden. Offensichtlich ist Saudi-Arabien völlig überfordert mit der Bewältigung des Ansturms angesichts der begrenzten örtlichen Gegebenheiten. Immer wieder ist von Todesfällen durch Panik bei verschiedenen Engpässen der Pilgerroute zu hören. Bei der Ausrichtung der islamischen Religion auf Mekka als Hauptheiligtum – im Volksislam glaubt man, dass dort alle Sünden vergeben werden – wird sich dieses Problem in Zukunft auch kaum entschärfen.