Es wird vor den Gefahren einer anit-westlichen Haltung innerhalb der Türkei gewarnt
(Institut für Islamfragen, sh, 28.11.2006) In zwei Pressemitteilungen vom 08.11. thematisierte das Presseportal von news aktuell, einem Tochterunternehmen der dpa, den Stand der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei.
Der ehemalige türkische Ministerpräsident Mesut Yilmaz äußerte sich kritisch zum Vorschlag einer privilegierten Partnerschaft mit der Türkei gemäß eines Vorschlags der CDU. Er bezeichnete einen solchen Gedanken als „eine Sache des Mittelalters“, so das Presseportal. Die Türkei werde entweder zu 100 % oder gar nicht Mitglied der EU werden. Vor den Folgen der letzteren Möglichkeit warnte er; es existiere die Möglichkeit, dass sich die Türkei als Nicht-EU-Mitglied mit den Ländern der Islamischen Konferenz oder auch Russlands assoziiere und sich zu einem Land entwickle wie „viele Diktaturen im Nahen Osten“. Darunter würde Europa in mehrerlei Hinsicht leiden. Insbesondere die wirtschaftlichen Beziehungen würden sich dramatisch ändern. Bereits jetzt sei in der Türkei eine stärker vorherrschende anti-westliche Haltung zu beobachten.
Eine Bestätigung hierfür scheint der zweite Beitrag zu liefern. Wie Sven Gösman für das Presseportal darstellt, lässt sich an dem erst kurze Zeit zurückliegenden Überfall auf eine Touristin im Bikini durch Islamisten in der Türkei sowie den Morddrohungen gegen die Grünen-Abgeordnete Ekin Deligöz, die Migrantinnen zum Ablegen des Kopftuches aufgerufen hatte, eine zunehmende innertürkische Opposition gegen die Verhandlungen ablesen. Auch der Besuch des Papstes in der Türkei durch Erdogan setzten Zeichen. Ob sich Gösmans Prognose der Unterbrechung der Verhandlungen bewahrheiten wird, sei dahingestellt; klar scheint zu sein, dass sich beide Verhandlungspartner derzeit weiter voneinander entfernen.
Quelle:
- www.presseportal.de/story.htx?nr=897558&firmaid=30621
- www.juraforum.de/jura/news/news/p/1/id/117184/f/107/
- www.presseportal.de/story.htx?nr=898131&firmaid=30621