Türkei: Kirchen wird finanziell geholfen, aber Moscheen nicht?

Institut für Islamfragen

Die Stadt Van leidet unter einem Moscheeboom und mangelnder Ausbaufinanzierung

(Institut für Islamfragen, mk, 23.10.2006) Die stark islamisch geprägte Tageszeitung „Yeni Mesaj“ berichtet von vielen Moscheen in der osttürkischen Stadt Van, die in finanziellen Nöten seien. So würden zwar die Gehälter für die Hodschas und Religionsbeauftragten von Ankara aus bezahlt, für die Neubau-, Umbau- und Reparaturarbeiten gebe es aber kaum Geld. So sei der Gebetsteppich der 1991 erbauten Fakirullah Moschee mit seinen 300 Quadratmetern dringend erneuerungsbedürftig. Doch dafür seien 6.000 Euro nötig, die nun von spendenfreudigen Bürgern gestiftet werden sollen. Dagegen stehe jede Menge Geld für die Renovation der Akdamar-Kirche auf der zweitgrößten Insel im Vansee zur Verfügung.

Quelle: www.yenimesaj.com.tr/index.php?haberno=6023241&tarih=2006-10-09

Kommentar: Die armenische Akdamar-Kirche ist ein einzigartiges Prachtstück mit außerordentlicher Bedeutung für die ganze Welt. An ihren Wänden prangen viele Erzählungen der Bibel in Form von Reliefs, die über die Jahre stark beschädigt wurden. Dass der Moscheebauboom völlig an den Bedürfnissen des kurdischen Volkes vorbeigeht und deshalb kaum Unterstützung findet, ist nicht erstaunlich. Der Moscheebauboom kann wohl eher als eine Art geplante Islamisierung durch einige Gruppen des Landes betrachtet werden nach dem Motto: Ist erst eine Moschee gebaut, wird sich auch das Volk dem Islam zuwenden.