Dialogfreundliche islamische Theologen in der Türkei
(Institut für Islamfragen, mk, 09.03.2006) Laut FAZ soll eine modernistische Koranexegese an der in der Türkei führenden islamischen Universität in Ankara gelehrt werden. Der deutsche Jesuit Felix Körner, der in Ankara lebt, gibt in seiner Studie darüber Auskunft: „Revisionist Koran Hermeneutics in Contemporary Turkish University Theology. Rethinking Islam“ (Ergon-Verlag, Würzburg 2005). Darin hat Körner vor allem die an der Theologischen Fakultät in Ankara lehrenden und forschenden muslimischen Theologen Mehmet Pacaci, Adil Ciftci, Ömer Özsöy und Ilhami Güler untersucht. Laut Körner liest Pacaci auch die jüdischen und christlichen Originalschriften und betrachtet den Koran als an seinen historischen Kontext gebunden. Fast alle Dekane der 23 theologischen Fakultäten des Landes sind Absolventen von Ankara und haben starken Einfluss bei der staatlichen Religionsbehörde DIB, die vom Reformtheologen Bardakoglu geleitet wird.
Quelle: www.faz.net/s/RubC17179D529AB4E2BBEDB095D7C41F468/Doc~E3261E25E24E64D1D9A737487DC70AC4C~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Kommentar: Der Reformkurs der türkischen Theologie wird von konservativen Muslimen mit großem Misstrauen betrachtet und als „islamloser Islam“ bezeichnet. Unter einer Verständigung der drei abrahamitischen Religionen vermuten diese Muslime nichts Gutes. Das Gleiche gilt für Schlagworte wie „moderner Islam“, „Religion Abrahams“ und „Dialog für den Weltfrieden“. Dialogwillige islamische Theologen haben es schwer, wenn sie, wie in der Tageszeitung „Yeni Mesaj“ geschehen, mit den „Bastarden“ der christlichen Mohammed-Karikaturisten verglichen und verflucht werden. (http://www.yenimesaj.com.tr/index.php?sayfa=anasayfa&haberno=10285&tarih=2006-02-24).