Umfangreiche Studien durchgeführt
(Institut für Islamfragen, dh, 04.05.2007) In einer Fernsehsendung des ägyptischen Senders „al-Qahira al-yaum“ (Kairo heute) wurde neulich eine umfangreiche Studie über ungewöhnliche Ehearten in Ägypten durchgeführt.
Der berühmte ägyptische Fernsehmoderator Amr Adeeb hat einige Wissenschaftler und Studenten, die Hintergrundwissen über dieses Thema besitzen, interviewt und einige davon als Gäste in die o. g. Sendung eingeladen. Zudem sollen seine Erläuterungen auf offiziellen Statistiken und Pressemitteilungen beruhen.
Besonders schockierend war die Mitteilung, dass innerhalb der letzten wenigen Jahre etwa 18.000 uneheliche Kinder als Folge der verschiedenen Eheformen geboren worden sollen. Einige dieser neu entstandenen Eheformen seien:
- Die Ehe des Blutes: Jeder Ehepartner verletzt sich leicht an einer bestimmten Körperstelle. Beide Ehepartner vermischen ihr Blut miteinander, indem sie die verletzten Stellen aufeinander legen. Dies gilt als Eheschließung.
- Die Eheschließung per Kassette: Obwohl diese Form mittlerweile außer Mode gekommen sein soll, wird sie noch praktiziert. Die Ehe wird ohne offizielle Anerkennung bzw. ohne gerichtliche Eintragung geschlossen. Das Ehepaar nimmt eine Erklärung auf, in der es aussagt, es sei miteinander verheiratet. Dies kann auf einer Kassette, CD oder DVD aufgezeichnet werden. Jeder der Ehepartner behält eine Kopie davon; als Beweis für die Legalität der Ehe.
- Ehe der Briefmarke: Eine herkomliche Briefmarke wird auf der Stirn eines des Ehepartners geklebt. Sie bleibt darauf ca. 2 Minuten kleben. Danach wird sie ebenso lange auf der Stirn der anderen Partner/in gelassen. Damit gilt die Ehe als geschlossen.
- Die Ehe des Tatoos: Der Ehewillige lässt sich den Namen der Ehewilligen auf eine bestimmte Stelle seines Körpers tätowieren. Die Ehewillige lässt den Namen des Ehewilligen auf der gleichen Stelle auf ihren Körper tätowieren.
- Die Genussehe (die Ehe auf Zeit): Diese Eheart, die vom Propheten des Islams, Muhammad, und den meisten seiner Gefährten praktiziert wurde, wird normalerweise hauptsächlich von schiitischen Muslimen geschlossen. Jedoch sollen mittlerweile öffentliche Institutionen in Ägypten existieren, die die Genussehe schliessen. Der Ehewillige bekommt eine Ehegattin, indem er bestimmte Wünsche nach Haarfarbe, Alter oder Ausbildungsgrad äußert Die Ehe wird bei der Eheschließung zeitlich begrenzt. Die Frist kann auch einige Stunden oder Tage sein.
- Die islamische Ehe: Ein Geistlicher schließt die Ehe eines Mannes und einer Frau privat und ohne Eintragung bei Gericht.
Quelle: www.islameyat.com
Kommentar: Die Problematik der Ehe in muslimischen Gesellschaften ist eins der Hauptthemen, die Juristen, Geistliche, Politiker usw. in diesen Ländern in zahlreichen Diskussionen beschäftigen.
Muslimische Kräfte sehen als optimale Lösung diejenigen an, die vom Islam vorgeschrieben wurden. Diese beinhaltet u. a.:
- Das Heiraten im frühen Alter, so dass die Menschen nicht gedrängt werden, uneheliche Beziehungen zu haben.
- Die Polygamie, um die sexuellen Wünsche eines Mannes zu befriedigen, falls eine Ehefrau allein dazu nicht in der Lage ist.
- Muslime, die nicht heiraten können (vor allem aufgrund eines Mangels an finanziellen Mitteln), müssen fasten, um keine Unzucht zu begehen.
- Die Verbindung mit Nebenfrauen (arab. malakatul-yamin), falls nötig. Dies sei eine vernünftige Lösung z. B. für mittellose Männer, die auf offiziellem Weg nicht heiraten können.