Auch die „Schenkung“ von Kindern als Ehefrauen soll abgeschafft werden
(Institut für Islamfragen, dh, 21.04.2008) Vor kurzem hat nach einem Bericht von alarabiya.net eine Gruppe von intellektuellen Saudi-Arabern nach dem Vorbild mehrerer anderer Länder die Modifizierung des saudischen Gesetzes gefordert, welches die Heirat mit oder zwischen Kindern ermöglicht.
Das Mitglied des Rechtsgutachtergremiums in Saudi-Arabien, Muhammad an-Nujaimi, äußerte sich ebenfalls zu dieser Thematik: Er sprach sich für die Anwendung der Auffassung der muslimischen Rechtsgelehrten Abu Hanifa und al-Maliki in Bezug auf das Heiratsalter aus. Diese legen das Mindestalter des männlichen Ehewilligen auf 18 Jahre fest, das des weiblichen Ehewilligen auf 17 Jahre. Es bleibt aber dem „wali“ [dem Bevollmächtigen – meist dem Vater – für Kinder in Sachen Eheschließung] überlassen, sein minderjähriges Kind in einem Alter zu verheiraten, welches der „wali“ für angemessen hält. Saudische Gerichte sollten nach Meinung von an-Nujaimi jedoch aufhören, Ehen von Kindern zu schließen.
Reformwillige Intellektuelle möchten in Saudi-Arabien zugleich das Prinzip es „Schenkens von Kindern“ als Ehefrauen abgeschafft sehen [wobei es in der Regel um Mädchen geht]. Kinder, so zitiert die Webseite, seien Menschen und keine Tiere oder Ackerland. Man dürfe sie nicht jemandem als Geschenk übergeben.
In Saudi-Arabien soll vor kurzem das jüngste Ehepaar der Welt die Ehe geschlossen haben. Der Ehemann soll 12 Jahre, seine Ehefrau 11 Jahre alt gewesen sein.
Quelle: www.alarabiya.net/articles/2008/04/02/47754.html