Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscher nach langjähriger Forschungsarbeit und sorgt damit für Unruhe in islamischen Kreisen
(Institut für Islamfragen, dh, 29.05.2012) Der saudi-arabische Gelehrte Dr. Marsouk bin Tinbak löste mit der Veröffentlichung der Ergebnisse seiner langjährigen Forschungen Unruhe unter Muslimen aus. Sein Forschungsgegenstand ist das aus vorislamischer Zeit bekannte Begraben von lebendigen weiblichen Neugeborenen auf der Arabischen Halbinsel. Dr. Marsouk erklärte, dass er nach siebenjähriger Forschungsarbeit zu dem Ergebnis gekommen sei, dass es diesen Brauch auf der Arabischen Halbinsel in vorislamischer Zeit gar nicht gegeben habe. Dies sei ein Märchen, das einige Historiker, die über die vorislamische Zeit geschrieben hätten, aus der Volksdichtung übernommen hätten, um die Überlegenheit des Islam herauszustellen.
Dr. Tinbak erklärte, er habe lange Jahre, wie jeder in seiner Gesellschaft, an die Authentizität dieser Berichte über diesen Brauch geglaubt. Als er jedoch die Quellen nachverfolgt habe, hätte er festgestellt, dass es sich hier nicht um eine authentische Erzählung handle, die aus wissenschaftlicher Sicht auf glaubwürdigen Quellen beruhe. Er forderte jeden Forscher auf, die Authentizität dieses Brauchs wissenschaftlich zu beweisen.
Da die Forschungsergebnisse von Dr. Tinbak dem anerkannten Forschungsstand in arabischen Veröffentlichungen widersprechen, wurde Dr. Tinbak von vielen muslimischen Gelehrten und Forschern kritisiert oder sogar lächerlich gemacht.
Quelle: www.alarabiya.net/articles/2012/01/09/187339.html
Kommentar: Diese Reaktion ist vor allem dadurch zu erklären, dass die Forschungsergebnisse den üblichen Auslegungen des folgenden Koranverses widersprechen:
„Und wenn einem von ihnen die Nachricht von [der Geburt] einer Tochter überbracht wird, so verfinstert sich sein Gesicht, und er unterdrückt den inneren Schmerz. Er verbirgt sich vor den Leuten aufgrund der schlimmen Nachricht, die er erhalten hat: Soll er sie behalten trotz der Schande oder in der Erde verscharren? Wahrlich, übel ist, wie sie urteilen!“ (Sure 16,58–59). Es ist Konsens unter muslimischen Gelehrten, dass es in diesem Koranvers um das lebendige Begraben von neugeborenen Mädchen auf der Arabischen Halbinsel in vorislamischer Zeit geht. Muslimische Apologeten verwenden oft diesen Vers als Argument für den Islam, indem sie betonen, dass der Islam diesen menschenverachtenden Brauch abgeschafft und damit den Frauen ihre Würde verliehen habe.