Neuer Konfessionskrieg im Nahen Osten

Institut für Islamfragen

Das islamische Recht und die Doktinen der einzelnen islamischen Konfessionen müssen einer kritischen Prüfung unterworfen werden

(Institut für Islamfragen, dk, 15.05.2015) Laut einem Bericht von Taha Akyol in der türkischen Tageszeitung Hürriyet nimmt ein neuer „Konfessionskrieg“ im Nahen Osten seinen Lauf. Er analysiert:

„Das Grundproblem ist, dass die Islamische Welt im 21. Jahrhundert noch im Mittelalter lebt.“

Der sunnitische Islam betrachte andere Glaubensrichtungen als „abnormal“ und habe die islamische Rechtswissenschaft nicht weiterentwickelt, sondern beurteile sie quasi als göttlich inspiriert. Allerdings zeige auch der Aufstand der schiitischen Huthi-Bewegung im Jemen eine Radikalisierung und Militarisierung, die den Aufständen in der sunnitischen Welt in nichts nachstünde. Es sei offensichtlich, dass das islamische Recht und die Dokrinen der einzelnen islamischen Konfessionen einer kritischen Prüfung unterworfen werden und eine Erneuerung erfahren müssten. Akyol schreibt:

„Wenn die Menschen, egal welchen Glaubens, vor dem Gesetz nicht gleich sind, wie ist dann ein friedliches Zusammenleben möglich?“

Für ihn ist die Voraussetzung für eine friedliche Koexistenz die Demokratie und ein laizistischer Rechtsstaat.

Quelle: Hürriyet vom 27.3.2015 (sosyal.hurriyet.com.tr/Yazar/Taha-Akyol_329/Yine-mezhep_28568749), zitiert bei eurotopics-d-bounces@mailman.bpb.de, im Auftrag von eurotopics-d@mailman.bpb.de vom 27.3.2015: „Nur Demokratie hilft gegen Konfessionskriege“