Kritik an Präsident Barak Obamas Interpretation der Stellung christlicher Minderheiten in Nahost

Institut für Islamfragen

Schweigen der Kirchenglocken geht nicht auf IS zurück, sondern auf jahrhundertelange Diskriminierung von Christen

(Institut für Islamfragen, dk, 22.01.2016) In einem Offenen Brief vom 27. Dezember 2015 im Middle East Forum (Philadelphia, USA) an Präsident Barak Obama kritisiert Dr. Mark Durie eine Pressemitteilung des amerikanischen Präsidenten vom 23. Dezember 2015 (www.whitehouse.gov/the-press-office/2015/12/23/statement-president-persecuted-christians-christmas). Der Präsident hatte gesagt, dass in einigen Gegenden des Nahen Ostens Kirchenglocken Jahrhunderte lang geläutet hätten, sie aber dieses Jahr leider wegen des brutalen Vorgehens des Islamischen Staates zum Schweigen gebracht worden seien. Die Aussage sei falsch, so Durie, denn Kirchenglocken hätten in Syrien und im Irak nicht länger als höchstens seit Hundert Jahren geläutet. Sie hätten davor seit dem 7. Jahrhundert über Tausend Jahre lang nicht geläutet, so wie das islamische Gesetz es bestimmt habe. Dies sei eine der Bestimmungen des Paktes des Kalifen Umar (634-644 n.Chr.) gewesen, als die Christen in Syrien kapituliert hätten. Bestandteil des Paktes sei gewesen, dass Christen keine Glocken in ihren Kirchen läuten dürften (www.qtafsir.com/index.php?option=com_content&task=view&id=2566&Itemid=64). Es sei ihnen nicht gestattet gewesen, ihren Glauben in der Öffentlichkeit sichtbar werden zu lassen oder ihn zu bezeugen. Das Schweigen der Kirchenglocken für über Tausend Jahre sei daher ein Zeichen der langen Unterdrückung der christlichen Gemeinschaften in muslimischen Herrschaftsgebieten gewesen.

Quelle: Offener Brief von Dr. Mark Durie an Präsident B. Obama am 27.12.2015 im Middle East Forum (www.meforum.org/blog/2015/12/obama-church-bells): „Open Letter to President Obama about Christmas Bells in the Middle East“