Mordkomplott von Extremisten befürwortet und Mörder gedungen, die Muslime vor Foda „schützen“ wollten
(Institut für Islamfragen, dh, 28.1.2018) Der saudi-arabische Fernsehsender „Al-Arabiya“ veröffentlichte am 18.01.2018 neue Fakten zur Ermordung des ägyptisch-muslimischen Intellektuellen Dr. Farag Foda im Juni 1992 in Ägypten, der sich öffentlich gegen eine Islamisierung des Rechts und der Gesellschaft ausgesprochen und Bildung und Entwicklung als vorrangige Aufgaben Ägyptens bezeichnet hatte.
Die Ermordung Fodas sei die Folge eines Rechtsgutachtens des Rechtsgutachters Dr. Umar Abdur-Rahman der islamistischen Organisation „Der Kampf und die [muslimische] Gemeinschaft“ (arab. al-Jihad wa-l-Jama’a) gewesen. Der unmittelbare Auftrag zur Ermordung Fodas sei von Dr. Safwat Abdul-Gani erteilt worden, einem der Hauptbeschuldigten an dem Mordversuch am ehemaligen Vorsitzenden des ägyptischen Volksparlaments, Dr. Rif’at Mahjub, und einem der Führer der „Islamischen Gemeinschaft“ (arab. al-Jama’a al-Islamiya), die den ehemaligen ägyptischen Präsidenten, Anwar as-Sadat, 1982 ermordet hatte.
Während des Verhörs der Täter im Fall Foda sprachen sie über drei damals von ihnen erwogene Tötungsarten. Sie sollen während des Verhörs ausgesagt haben:
„Wir haben geplant, ihn lebendig zu verbrennen, indem wir ihn mit Benzin übergießen und anzünden, wenn er seine Wohnung oder Arbeitsstelle verlässt. Aber später sind wir davon abgekommen, denn die Idee war unrealistisch, weil Menschen in seiner Nähe ihn hätten retten können, indem sie das Feuer löschten.“
Die anderen zwei Mordpläne waren, Foda zu erstechen oder ihn zu erschießen.
„Wir haben diese Tötungsoptionen an [den damals inhaftierten] Dr. Safwat Abdul-Gani über seinen Rechtsanwalt Mansur [ebenfalls ein Anhänger der ‚islamischen Gemeinschaft‘] übermitteln lassen. Abdul-Gani favorisierte die Erschießung, weil es die sicherste Tötungsmethode ist.“
Der Hauptangeklagte in diesem Fall, Abd ash-Shafi Ahmad, antwortete auf die Frage, ob er die Veröffentlichungen seines Opfers gelesen habe:
„Ich bin Analphabet, ich kann weder lesen noch schreiben. Aber ich habe von den Führern der ‚islamischen Gemeinschaft‘ gehört, dass dieser Mann den Islam angreife, zum Unglauben und zum Säkularismus aufrufe und dazu, nach den weltlichen Gesetzen und nicht dem islamischen Gesetz (Sharia) zu handeln. Außerdem habe er [Foda] verlangt, dass Muslime und Christen über die gleichen Rechte und Pflichte verfügen müssten. Deshalb habe ich mich entschlossen, diesen Mann zu töten, um die Muslime vor ihm zu schützen. Ich wollte ihn töten, zumal das Forum der al-Azhar Gelehrten ihn für vogelfrei erklärt hatte.“
1992 fällte der Strafgerichtshof in Nasr/Ägypten folgendes Urteil gegen die Täter:
„Die Hinrichtung für den Hauptangeklagten, Abd ash-Shafi Ahmad Muhammad Ramadan, eine 15-jährige Freiheitsstrafe mit Zwangsarbeit für Abdul-Ala Muhammad Abd Rabbo, eine 10-jährige Freiheitsstrafe mit Zwangsarbeit für Ali Hassan Ali und eine 3-jährige Freiheitsstrafe für Bassem Muhammad Khalil.“
Als der ehemalige ägyptische Präsident, Muhammad Mursi, 2012 an die Macht kam, erließ er für Abdul-Ala Muhammad Abd Rabbo eine Amnestie.
Quelle: http://www.alarabiya.net/ar/arab-and-world/egypt/2018/01/18/-%D9%81%D9%8A-%D8%A7%D8%B9%D8%AA%D8%B1%D8%A7%D9%81%D8%A7%D8%AA%D9%87%D9%85-%D8%A7%D9%84%D9%85%D8%AA%D9%87%D9%85%D9%88%D9%86-%D8%A8%D9%82%D8%AA%D9%84-%D9%81%D8%B1%D8%AC-%D9%81%D9%88%D8%AF%D8%A9-%D8%AE%D8%B7%D8%B7%D9%88%D8%A7-%D9%84%D8%AD%D8%B1%D9%82%D9%87-%D8%AD%D9%8A%D8%A7-.html