Lehrerin thematisiert Geschehen und wird von Eltern wegen „übler Nachrede“ verklagt
(Institut für Islamfragen, dk, 26.10.2019) Der unabhängige Nahost-Thinktank Mena-Watch (https://mena-watch.com) berichtete am 25. Oktober 2019 über den Fall einer Lehrerin an einer Gesamtschule in Herford, die den mutmaßlichen Selbstmord einer 17-jährigen muslimischen Schülerin und den möglichen Zusammenhang mit Cybermobbing und dem Ehrenkodex muslimischer Communities im Schulunterricht thematisiert habe.
Daraufhin sei die Lehrerin von den Eltern des Mädchens wegen „übler Nachrede“ angezeigt und vom Amtsgericht Herford zu einer Zahlung von 5.000 Euro verurteilt worden. Gegen dieses Urteil habe die Lehrerin den Rechtsweg beschritten, denn Cybermobbing sei ein weit verbreitetes Problem unter Jugendlichen. Die Hauptverhandlung sei für Dezember 2019 geplant.
Die 17-jährige muslimische Schülerin habe offenbar ein Leben wie viele Gleichaltrige geführt; sie habe Kontakte gepflegt und Partys besucht. Auf der Sylvesterparty 2018/2019 sei wohl ein Foto von ihr entstanden, auf dem sie gar nicht oder nur spärlich bekleidet zu sehen gewesen sein soll. Dieses Foto-Material sei über Wochen in den sozialen Medien verbreitet worden. Möglicherweise habe die Familie des Mädchens erst am Todestag ihrer Tochter in der DITIB Moschee in Herford von dem Foto erfahren, so dass sich die Gemüter in der Moschee deshalb womöglich erhitzt hätten. In den Erzählungen von Jugendlichen seien Begriffe wie „Schlampe“, „Hure“, „Ehre“ und „Schande“ gefallen, mit denen das Mädchen und auch deren Familie bedacht worden sein sollen.
Mena-Watch wies daraufhin, dass laut einer Studie der Berliner Charité (https://www.deutschlandfunkkultur.de/hohe-selbstmordrate-bei-tuerkischen-maedchen.1008.de.html?dram:article_id=163317) die Selbstmordrate türkischer Mädchen im Jahre 2010 doppelt so hoch gewesen sei wie die ihrer nichttürkischen Altersgenossinnen. Die Selbstmordrate bei türkisch-stämmigen Migrantinnen liege laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Raum Würzburg fünfmal höher als bei deutschen Frauen.
Quelle: Artikel, Nahost-Thinktank Mena-Watch (Wien; https://mena-watch.com), 25.10.2019 (https://www.mena-watch.com/mena-analysen-beitraege/islamkritik-ein-5000-euro-maulkorb-fuer-eine-deutsche-lehrerin/): „Islamkritik: Ein 5000-Euro-Maulkorb für eine deutsche Lehrerin“