Der Begriff bringt auch kritisch denkende und freiheitsorientierte Muslime zum Schweigen
(Institut für Islamfragen, dk, 14.11.2019) In einem Artikel des Gatestone Institute (New York) schrieb der frühere Präsident der International Crisis Group (ICG, https://www.crisisgroup.org/), der Belgier Alain Destexhe, dass sich der Begriff und die Verwendung des Begriffs „Islamophobie“ mehr und mehr zu einer politischen Waffe entwickele.
Er wies darauf hin, dass auch der Journalist Stéphane Charbonnier, der bei dem Angriff auf Charlie Hebdo im Januar 2015 ermordet wurde, den Begriff als unpassend bezeichnet habe und ihn letztlich sogar als gefährlich eingestuft habe. Aus Sicht Destexhe habe der Gebrauch des Begriffes „Islamophobie“ das Ziel, den Islam vor Kritik zu schützen, indem man diese Kritik mit Rassismus oder Antisemitismus gleichsetze. Dadurch würde Religionskritik, ein fundamentales Recht in westlichen Gesellschaften, zu einem Verbrechen.
Gleichzeitig sei beabsichtigt, um Muslime auf diese Weise zum Schweigen zu bringen, die den Koran in Frage stellen, die Gleichheit der Geschlechter verlangen, ihre Religion verlassen wollen oder sie frei und ohne das Diktat bärtiger und dogmatischer Imame leben wollen – so der französische Philosoph Pascal Bruckner in seinem Buch „Un racisme ordinaire: Islamophobie et culpabilité“ (Grasset, 2017, Englisch bei Polity 2018). Leider würden viele Medien und Menschenrechtsgruppen das Wort zu schnell gebrauchen, obwohl es keine legale Basis oder genaue Definition gebe. Letztlich sei dies ein Sieg der Islamisten.
Die offiziellen Zahlen der französischen Regierung ergäben 100 anti-muslimische Vorfälle im Jahr 2018, die niedrigste Zahl seit 2010. Demgegenüber habe es im letzten Jahr 541 antisemitische Vorfälle gegeben, ein Anstieg von 74%. Bei 81 dieser Vorfälle habe es sich um Gewalt, versuchten Mord oder vollendeten Mord gehandelt. Die Zahl der gemeldeten, anti-christlichen Vorfälle 2018 sei mit 1.063 zehn Mal so hoch wie die der anti-muslimischen Vorfälle gewesen. Es mache nachdenklich, wenn drei Tage vor dem Gedenken an den blutigen Angriff auf das Bataclan Theater und andere Ziele im November 2015, bei dem immerhin 131 Menschen von Islamisten getötet und weitere 413 verwundet worden seien, eine Demonstration „gegen die Islamophobie“ mit 13.500 Demonstranten durch Paris gezogen sei.
Quelle: Artikel, Gatestone Institute, 14.11.2019 (https://www.gatestoneinstitute.org/15159/islamophobia-political-weapon): „Europe: The New Political Weapon of ‚Islamophobia‘“