Oberster Führer des Iran bezeichnet die Unruhen als Hochverrat
(Institut für Islamfragen, dk, 21.11.2019) Der MideastWire Newsletter vom 21. November 2019 zitiert einen Bericht der saudischen Tageszeitung Asharq al-Awsat (London) über die Unruhen im Iran. Diese Unruhen seien sehr viel umfangreicher als sie im Fernsehen und in den sozialen Medien zu sehen seien.
Zum ersten Mal habe die Regierung in Teheran das gesamte Internet abgeschaltet, um die Kommunikation der Protestierenden untereinander und die Zirkulation von Videos zu unterbinden. Dennoch sei die Protestbewegung nicht zum Erliegen gekommen. Inzwischen habe die Wut der Bevölkerung etwa 100 Städte erreicht und beträfe auch höchste religiöse und politische Symbole des Regimes.
Es ginge nicht mehr nur um die erhöhten Benzinpreise, sondern die Proteste richteten sich gegen die Legitimität des Regimes. Dies sei nun nach 2009 und 2016–17 bereits die dritte Welle der Proteste. Diese dritte Welle sei größer und die Proteste grundsätzlicher; deswegen ginge die Regierung auch mit äußerster Härte dagegen vor und behielte die Erhöhung der Benzinpreise bei.
Der Oberste Führer, Ayatollah Ali Khamenei, habe betont, dass die Proteste gegen die Preissteigerungen Hochverrat seien. Dasselbe sei auch von Präsident Hassan Ruhani wiederholt worden. Offensichtlich sähen die Verantwortlichen in Teheran angesichts der amerikanischen Sanktionen keine andere Möglichkeit, an der Macht zu bleiben, als mit großer Gewalt gegen die Protestbewegung vorzugehen. Sie seien bereit, Hunderte der Protestler zu töten.
Quelle: Artikel, Asharq al-Awsat (https://aawsat.com/home/article/1999271/), 20.11.2019, zitiert vom MideastWire Newsletter am 21.11.2019 (https://mideastwire.com/page/articleFree.php?id=71043): „The Iranins‘ third wave“