Berichterstattung vielstimmiger – junge Muslime gesellschaftlich engagierter
(Institut für Islamfragen, dk, 22.11.2020) Der NDR veröffentlichte am 21. November 2020 einen Gastkommentar der muslimischen Publizistin Canan Topcu mit dem Titel „Vision einer muslim-freundlichen Gesellschaft“.
Es gäbe inzwischen Fortschritte in der kritischen Auseinandersetzung mit dem Islam. Das beträfe die mediale Berichterstattung, sie sei vielstimmiger geworden. Aber auch Muslime seien weiter gekommen. Sie hätten ein ganzes Stück weit ihr defensives Verhalten und ihre Verteidigungspositionen verlassen und begonnen, nicht zeitgemäße Interpretationen des Korans und menschenverachtende Praktiken in der islamischen Gemeinschaft auch öffentlich zu hinterfragen.
Es gäbe inzwischen in der jungen Generation von Muslimen viele, die sich außerhalb der Islamverbände und ethnisch organisierten Moscheegemeinden zusammenschlössen und sich gesellschaftlich engagierten. Als Bürgerinnen und Bürger dieses Landes seien sie auf unterschiedlichen Gebieten aktiv – beim Umwelt- und Tierschutz, in der Bildung und der Wohlfahrt.
Die Autorin wünsch sich dieses selbstverständliche, angstfreie Miteinander, das sich aus solidem Wissen über die eigene Religion und die Religion anderer speise. Dazu gehöre auch die kritische Auseinandersetzung mit dem Koran und dessen Interpretationen, damit religiöse Normen zeitgemäß ausgelegt werden und sich an humanistischen Werten orientieren könnten. Dazu gehöre auch, dass frauenverachtende Gebote und Verbote als solche erkannt und verbannt würden.
Quelle: Gastkommentar, Norddeutscher Rundfunk (NDR), 21.11.2020 (https://www.ndr.de/ndrkultur/sendungen/freitagsforum/Canan-Topcus-Vision-einer-muslim-freundlichen-Gesellschaft,freitagsforum862.html): „Canan Topcus Vision einer muslim-freundlichen Gesellschaft“