Sie kann jedoch nur von Muslimen selbst kommen, nicht von außen geplant werden
(Institut für Islamfragen, dk, 22.10.2020) Am 18. Oktober 2020 veröffentlichte Dr. Ahmet Inam einen Beitrag im deutschsprachigen Nachrichten- und Debattenmagazin IslamiQ über die Frage, ob es eine deutsch-islamische Kultur geben könne.
So wie sich eine arabisch-, türkisch- oder persisch-islamische Kultur historisch entwickelt hätten, so gäbe es auch eine deutsch-islamische Kultur. Jedoch brauche es seine Zeit, damit die Sache reife und man von einer Kultur sprechen könne. Eilfertige Aktionen oder konzeptionell erarbeitete Projekte seien sicherlich dessen größte Hindernisse, wie z.B. das Projekt „deutscher Islam“.
Das Wort Projekt komme von dem lateinischen Wort ‚proiectum‘, was ‚das nach vorn Geworfene‘ bedeute. Es sei etwas, was nicht dem „natürlichen“ Verlauf einer Sache geschuldet sei, sondern ein geplantes und nicht selten eilfertig mit bestimmten Zielen und Intentionen behaftetes Vorhaben. Im Fall eines Projekts „deutscher Islam“ sei es eine bewusst „nach vorn geworfene und geplante“ Aktion, die den natürlichen Verlauf aber verhindere.
Dr. Inam sei sich aber sicher, dass die Entwicklung und Etablierung einer deutsch-islamischen Kultur kommen werde. Sie entwickele sich aber von sich aus allmählich, ohne nichtmuslimische Vorgaben, ohne staatliche und mediale Erwartungen und Eingriffe; sie käme nur von deutschen und nichtdeutschen, in Deutschland lebenden Muslimen selbst. Eine solche Kultur werde es geben, egal, wie nichtdeutsche Muslime oder Nichtmuslime dazu stehen.
Quelle: Gastbeitrag, IslamiQ, 18.10.2020 (https://www.islamiq.de/2020/10/18/das-projekt-deutscher-islam/): „Das Projekt ‚deutscher Islam‘“