Könnte das Bild eventuell bei Muslimen Anstoß erregen?
(Institut für Islamfragen, dk, 18.02.2020) Am 18. Februar 2020 veröffentlichte das Investigative Project on Terrorism (Washington) einen Artikel über das Van Gogh Museum in Amsterdam, das darüber diskutiert habe, ob es noch angebracht sei, ein bestimmtes Bild des französischen Malers Edgar Degas (1834–1917) öffentlich zu zeigen.
Bei dem Bild von Degas handle es sich um eine nackt badende Frau, die von hinten zu sehen sei. Das Bild habe das Van Gogh Museum im letzten Jahr für US $ 6 Millionen erworben. Anfang Februar habe die neue Direktorin des Museums, Emilie Gordenker, im holländischen TV gesagt, sie sei froh, dass dieses Bild nun im Museum hänge, aber sie betrachte es als wichtig, über die Frage zu diskutieren, ob die Abbildungen nackter Frauen für Menschen aller Kulturen angebracht seien.
Dies sei natürlich, so der Bericht, wie alle gleich verstanden hätten, ein subtiler Versuch, zu fragen, ob nackte Menschen noch im Museum einer Stadt ausgestellt werden dürften, in der nun einmal auch Muslime lebten. Und das, obwohl auf dem Bild von Degas nichts Blasphemisches zu sehen sei. Es würde auch kein „Sicherheitsrisiko“ für das Museum sein. Außerdem habe bisher kein Muslim oder eine muslimische Gruppe gedroht oder auch nur über das Bild diskutiert und Ablehnung gezeigt, zumindest nicht öffentlich. Und niemand habe darum gebeten, dass das Bild nicht ausgestellt werde. Warum also diese Debatte?
Quelle: Artikel, The Investigative Project on Terrorism (IPT, Washington DC), 18.02.2020 (https://www.investigativeproject.org/8308/dutch-museum-debates-censoring-degas-work-to): „Dutch Museum Debates Censoring Degas Work to Avoid Muslim Offense“