Zusammenarbeit und gute Beziehungen zu Juden sind selbstverständlich möglich
(Institut für Islamfragen, dk, 27.05.2020) In einem Artikel vom 24. Mai 2020 der Arab News wurden wesentliche Aussagen des früheren saudi-arabischen Justizministers (2009–2015) und jetzigen Generalsekretärs der Muslimischen Weltliga (MWL), Scheich Dr. Muhammad bin Abdulkarim Al-Issa, zur Haltung des Islam zum Judentum und zum Christentum veröffentlicht.
Er habe gesagt, dass Toleranz gegenüber Judentum und Christentum zentrale Anliegen des Islam seien. Dies sei auch zum Ausdruck gekommen, als Scheich Al-Issa zusammen mit 62 anderen hochrangigen islamischen Würdenträgern am 23. Januar 2020 das ehemalige KZ Auschwitz besucht habe.
Der Koran habe Muslime gelehrt, gerecht und Nicht-Muslimen gegenüber freundlich zu sein, so Dr. Al-Issa. Muslime sollten jeden Menschen respektieren, lieben, verstehen und tolerieren. Ja, der Islam respektiere andere Religionen und garantiere das Recht aller Menschen, ihre Religion zu wählen.
Natürlich sei es möglich, mit Juden Abkommen zu schließen und Zusammenarbeit zu vereinbaren. Man müsse freundliche Beziehungen und unterschiedliche politische Überzeugungen auseinanderhalten. Manche falschen Lehren und Aussagen seien durch die Osmanen bedingt, die Korantexte falsch übersetzt und falsch angewendet hätten.
Auch hätten oft fragwürdige Hadithe durch islamische Gelehrte für Verwirrung und zersetzende Ansichten gesorgt. Später hätten politische Bewegungen absichtlich die Theologie als Hilfsmittel für ihre Ansichten benutzt. Auch hätten schlecht ausgebildete oder unwissende Imame durch populistische Rhetorik und sensationell anmutende Zitate die Öffentlichkeit aufputschen wollen. Vieles hätte zum schlechten Image des Islam beigetragen.
Quelle: Artikel, Arab News, 24.05.2020 (https://www.arabnews.com/node/1679091/saudi-arabia): „Tolerance for Judaism and Christianity at the heart of Islam, MWL chief says“