Deutschland: Studie zur Auswirkung gewaltlegitimierender Aussagen in religiösen Schriften bei Juden, Christen und Muslimen

Institut für Islamfragen

Fundamentalismus und religiöse Rechtfertigung fördern Befürwortung und Unterstützung von Gewalt

(Institut für Islamfragen, dk, 26.08.2021) Die Bundeszentrale für Politische Bildung informierte am 26. August 2021 über eine neue Studie von Ruud Koopmans und Eylem Kanol. Sie untersuchten gewaltlegitimierende Verse in religiösen Schriften, um herauszufinden, ob sie die Unterstützung für tödliche religiöse Gewalt steigerten oder nicht.

Hierzu befragten sie über 8.000 Christen, Muslime und Juden in sieben Ländern. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen religiöse Gewalt signifikant stärker unterstützen, wenn sie mit gewaltverherrlichenden Schriftstellen aus ihren religiösen Schriften konfrontiert würden. Die Zustimmung zur Anwendung religiöser Gewalt steige am deutlichsten bei den Personen an, die eine fundamentalistisch geprägte Glaubensauffassung hätten.

Nach Meinung der Autoren sollte die Erkenntnis, dass gewaltverherrlichenden Schriftstellen eine signifikante Rolle bei der Befürwortung und Unterstützung von Gewalt zukommt, zu einem Umdenken in der Deradikalisierungs- und Präventionsarbeit führen, in der religiöse Ursachen und Motivationen bisher zu wenig berücksichtigt würden.

Quelle: Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb), 18.08.2021 (https://www.bpb.de/politik/extremismus/islamismus/338271/gewalt-im-namen-der-goetter?pk_campaign=nl2021-08-25&pk_kwd=338271): „Gewalt im Namen der Götter?“