Antisemitisches Verschwörungs-Pamphlet auch in arabischer Welt Bestseller
(Institut für Islamfragen, dk, 15.08.2021) Der Blog der Times of Israel berichtete am 12. August 2021 über die Arbeit des investigativen britischen Journalisten Philip Graves, der in einem Artikel in der London Times vom 17. August 1921 nachweisen konnte, dass die bis heute einflussreichen „Protokolle der Weisen von Zion“ (de.wikipedia.org/wiki/Protokolle_der_Weisen_von_Zion) eine Fälschung waren.
Graves habe Passagen des Dialogs von Maurice Joly in der Hölle zwischen Machiavelli und Montesquieu (1864) genau mit Passagen der „Protokolle der Weisen von Zion“ verglichen und habe so nachweisen können, dass letztere ein Plagiat seien – und zwar das einflussreichste, auf Verschwörungstheorien basierende antisemitische Dokument, das je publiziert worden sei.
Graves habe nachweisen können, dass Mitglieder der damaligen russischen Geheimpolizei dieses Machwerk durch Plagiieren eines satirischen französischen Stückes produziert hätten, das sich mit einem völlig anderen Thema beschäftigt habe. In den letzten Jahrzehnten hätten viele arabische Staaten die Protokolle der Weisen von Zion in immer neuen Auflagen in arabischer Sprache veröffentlicht, um die Berechtigung des Staates Israel zu delegitimieren und um die angebliche Bosheit der Juden als Grundlage des Staates Israel zu verteufeln.
Kürzlich hätten jüdische Journalisten herausgefunden, dass der gerade gewählte Präsident des Irans, Ebrahim Raisi, vor einigen Jahren die Aufsicht über ein Projekt gehabt hätte, das die Protokolle der Weisen von Zion in einer Filmserie mit 50 Episoden im öffentlichen Fernsehen gezeigt hätte. Gedruckte Ausgaben seien an Pilger verteilt worden, die den Iran besuchten.
Quelle: Blog, Times of Israel, 12.08.2021 (https://blogs.timesofisrael.com/100-years-of-debunking-the-protocols-the-fight-goes-on/): „100 years of debunking The Protocols: The fight goes on“