Jordanien: Islamwissenschaftler lehnt Transformation des Islam in Ideologie ab

Institut für Islamfragen

Religiöser Fundamentalismus eine der größten Herausforderungen

(Institut für Islamfragen, dk, 15.01.2021) Qantara veröffentlichte am 17. Juni 2020 einen Artikel des jordanischen Islamwissenschaftlers Fehmi Jadaane. Er sei vehement gegen eine Transformation des Islam in eine Ideologie.

Dann bestünde die Gefahr, dass der Islam in einem politischen Sumpf ende und ein Instrument des Regierens würde. Er sei aber auch gegen eine Reform des islamischen Glaubens und gegen eine Infragestellung dessen, was die offenbarten Texte enthielten, implizierten oder als Ziel sähen.

Es ginge heute darum, dass die Gläubigen mit zahlreichen Widersprüchen zwischen den Texten und der Wirklichkeit konfrontiert seien. Diese Widersprüche hingen damit zusammen, dass der Mensch nun einmal nicht vollkommen sei. Es hinge aber auch zusammen, wie die offenbarten Texte verstanden und interpretiert würden. Wenn eine Befreiung aus dieser Situation gewünscht sei, dann müssten wir uns den Herausforderungen stellen, so Fehmi Jadaane.

Der religiöse Fundamentalismus sei gegenwärtig das hervorstechendste Phänomen in diesem Szenario. Aber es gäbe noch weitere Probleme. Er habe in seinem Buch „Die Befreiung des Islam“ (The liberation of Islam) über diese Thematik geschrieben. Die Muslime müssten resolut alle Widersprüche zensieren, zurückweisen und Lösungen für sie finden.

Quelle: Interview, Qantara News, 17.6.2020 (https://en.qantara.de/content/interview-with-pioneering-islamic-thinker-fehmi-jadaane-what-is-the-essence-of-islam-and?page=0%2C2): „What is the essence of Islam, and does it need reforming?“