Überflüssiges Gesetz aufgrund von Vertreibungen, Pogromen, Hinrichtungen, Boykotten, Enteignungen und Ausbürgerungen in Irak
(Institut für Islamfragen, dk, 12.06.2022) Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete am 12. Juni 2022 über ein neues Gesetz in Irak, das den Kontakt zu Israel untersage und seine Staatsbürger bei Kontakt zu einem israelischen Staatsbürger mit der Todesstrafe bedrohe.
Dieses Gesetz gelte selbst für ausländische Besucher in Irak. Man frage sich allerdings, wozu der Irak solch ein Gesetz erlasse? Der Irak habe doch nun wirklich andere Probleme. Und wie oft komme es denn vor, dass sich ein Israeli in den Irak verirre?
Nein, schreibt die FAZ, man treffe nicht nur keine Israelis, sondern auch keine Juden, denn die seien aus dem Irak gründlich vertrieben worden. Es habe dort Pogrome gegeben, wie etwa 1941 in Bagdad, zahlreiche Schauprozesse und 1969 die öffentliche Hinrichtung von 14 Menschen, die der israelischen Spionage bezichtigt worden seien, darunter 9 Juden, drei Muslime und zwei Christen.
Es habe auch schon früher antisemitische Gesetze gegeben, die zur Entlassung jüdischer Beamter, zum Boykott jüdischer Geschäfte und zum Einfrieren jüdischen Vermögens geführt hätten. Außerdem sei den Juden 2006 die Rückkehr in den Irak durch ein Gesetz unmöglich gemacht worden, das allen Irakern und deren Kindern, die vertrieben und ausgebürgert worden seien, sei es aus politischen, religiösen oder rassistischen Gründen, die Rückkehr in die irakische Staatsbürgerschaft garantiert – außer den vertriebenen Juden.
Quelle: FAZ – Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.06.2022 ((https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/ronya-othmanns-koumne-irak-verbietet-kontakt-zu-israel-18090891.html): „Ablenkungs-Antisemitismus“