Situation in Russland stärkt Einfluss Teherans
(Institut für Islamfragen, dk, 12.05.2022) Der libanesische Autor Gilbert al-Ashkar mutmaßte am 11. Mai 2022 in der sich im katarischen Besitz befindlichen Tageszeitung Al-Quds al-Arabi, dass der überraschende Besuch des syrischen Präsidenten Bashar al-Asad am 8. Mai 2022 in Teheran mit der schwierigen Situation Russlands in der Ukraine zu tun habe.
Trotz des Bürgerkriegs in Syrien seit 2011 habe Bashar al-Asad Teheran nur ein einziges Mal, im Februar 2019, besucht. Diesmal habe sein Besuch wohl strategische Bedeutung, denn seit dessen Besuch im letzten Herbst in Moskau habe die Macht Russlands wohl seinen Zenit überschritten.
Das syrische Regime sei besorgt über die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland, dessen Unvermögen, in der Ukraine seine militärischen Ziele zu erreichen und die Tatsache, dass Russland Truppen aus Syrien abgezogen und sogar syrische Kämpfer angeworben habe. Deswegen führe nun das Versagen Russlands zu einem Erstarken des Einflusses Teherans.
Laut der Teheran Times habe al-Assad den Iran gelobt; es sei das einzige Land, dass von Anbeginn an Syriens Seite gewesen sei. Es gäbe eine strategische Allianz des Iran, Syriens und der palästinensichen Kräfte in der „resistance axis“.
Quelle: Al-Quds al-Arabi Tageszeitung (Katar), 11.05.2022 (https://www.alquds.co.uk, dort 10.5.2022), zitiert vom Mideastwire Newsletter vom 12.05.2022 (https://mideastwire.com/page/articleFree.php?id=77904): „What lies behind Bashar al-Assad’s visit to Teheran?“